Auch DV-Räume locken zum Einbruch:

Sensibles Frühwarnsystem vereitelt Datenklau

12.02.1982

FRANKFURT (hh) - Schutz vor Einbrechern oder - falls dies nicht gelingt - schnellste Alarmierung verspricht neben anderen die Telefonbau und Normalzeit (TN), Frankfurt. Unterschiedliche Systeme stehen zur Wahl, um "attraktive" Räume gegen die unlauteren Absichten einschlägiger Zeitgenossen abzuschotten.

Eine erste Angriffsfläche bieten die Fenster. Um hier ausreichenden Widerstand zu erzielen, kann Verbundglas mit eingegossenen Alarmdrähten gewählt werden. Die Glasindustrie liefert zwei- bis sechsschichtige Scheiben, die sich durch hohe Schlagfestigkeit Auszeichnen. Bei Verbundsicherheitsglas ist zwischen der ersten und der zweiten Schicht in bestimmten Abständen mäanderförmig ein Draht geführt, der mit der Einbruchmeldeanlage verbunden ist. Die Unterbrechung der Drahteinlage löst den Alarm aus, wobei jedoch der mechanische Widerstand bei der Zerstörung der Scheibe in der Regel noch nicht überwunden ist. Dieses verdrahtete Glas verhält sich, so TN unempfindlich gegen elektromagnetische Störeinflüsse, mechanische Belastungen und starke Temperaturschwankungen. Dadurch sei die Möglichkeit eines Fehlalarmes verringert.

Bei Normalverglasung, die für Büroräume oft aus Kostengründen gewählt wird, überwacht ein elektronischer Glasbruchsensor die Scheibe. Der Sensor nimmt mechanische Schwingungen über ein piezokeramisches Element auf und setzt sie in elektrische Signale um. Eine nachgeschaltete elektronische Auswerteeinrichtung bewertet die Impulse nach Frequenz und Amplitude, wobei nur hochfrequente Schwingungen zwischen 0,1 und 1 Megahertz einen Alarm verursachen.

Auf niederfrequente Schwingungen durch Erschütterungen soll das System nicht ansprechen. Für Türen eignet sich, zusammen mit einem Öffnungskontakt, die Alarmdrahtbespannung an der Innenseite. Ein Mittel zum rechtzeitigen Erkennen von Angriffen auf Wandflächen, Decken und Fußböden sind Körperschallmelder. Diese Detektoren setzen Schwingungen, wie sie beim Bohren, Schlagen und Schleifen entstehen, in elektrische Signale um. Sogar "Sauerstofflanzen" könnten erkannt werden, meint der Hersteller. So werde schon vor dem Überwinden des mechanischen Schutzes Alarm ausgelöst.

Wichtige Datenträger bewahren viele Unternehmen in einem Panzerschrank auf. Dieser Schrank läßt sich als besonderes Objekt durch das kapazitive "Feldänderungsverfahren EMC" von Telefonbau und Normalzeit überwachen. Bei diesem Verfahren wird ein elektromagnetisches Feld mit Längswellen um den Aufbewahrungsschrank aufgebaut. Änderungen dieses Feldes - hervorgerufen durch eine Person - lösen den Alarm aus. Passive Infrarot-Bewegungsmelder stehen zur Raumkontrolle zur Verfügung. Ein derartiger Melder nimmt Wärmestrahlung aus seiner Umgebung auf, wobei der Überwachungsbereich durch Spiegel im Detektor segmentiert und auf einen Brennpunkt geleitet wird. Eine zeitabhängige Auswertung der Wärmeeinstrahlung erkennt Bewegungsvorgänge im Überwachungsbereich.

Informationen: Telefonbau und Normalzeit, Mainzer Landstr. 128 - 146, 6000 Frankfurt/Main, Tel.: 0611/26 61.

MÜNCHEN (hh) - Fast zwei Drittel aller Schadensfälle in Rechenzentren entstehen nach Angaben der Tela Versicherungs AG, München, durch äußere, nicht vorhersehbare Einflüsse wie Brand, Wasser, Störungen in der Netzspannung und an der Klimaanlage. Enthalten sind in dem achtprozentigen Anteil, den Brände als Schadensursache einnehmen, auch Brandstiftungen, denen in der Regel ein Einbruch vorausgeht. Die Verminderung des Risikos von mutwilliger Zerstörung kann einem Unternehmen das Überleben sichern. Aus dem Angebot an Schutzanlagen stellt die COMPUTERWOCHE die Produkte zweier Hersteller vor, die sich neben vielen anderen im "Sicherheitsmarkt" tummeln.