Diebold informiert Unternehmen

Seminar vermittelt juristisches Know-how für das Engagement in der DDR

13.07.1990

ESCHBORN (CW) - Zu einer Informationsveranstaltung über Rechtsfragen bei geschäftlichen Aktivitäten in der DDR lädt die Diebold Deutschland GmbH am 28. und 29. August 1990 nach Frankfurt ein. Mit Blick auf die dort gegenwärtig noch bestehenden juristischen Besonderheiten soll das Seminar bundesdeutschen Unternehmen Hilfestellung zur Vermeidung von Risiken geben.

Mit der Schaffung der Wirtschafts- und Währungsunion in der DDR stellt sich, so Diebold, zahlreichen Groß- und mittelständischen Betrieben die Frage nach Notwendigkeit und Chancen einer Präsenz auf den Märkten der DDR.

Offen ist die Frage nach der Art und Weise des wirtschaftlichen Engagements. So gibt es die Möglichkeiten der Unternehmensgründung, -beteiligung und Kooperation.

Von der Leipziger Messe wird laut Diebold über eine Flut von Kooperationswünschen westdeutscher Unternehmer berichtet. Auch viele DDR-Betriebe seien einer Zusammenarbeit mit bundesdeutschen Firmen nicht abgeneigt, da sie sich da mit größere Wettbewerbschancen auf dem westlichen Markt versprechen. Nach Auffassung des Frankfurter Marktfor schungs- und Beratungsunternehmens ist indes nicht jede Form der Aktivität westlicher Unternehmen rechtlich ohne Risiko.

Die 40jährige Entwicklung unterschiedlicher Gesellschafts- und Wirtschaftssysteme habe in beiden deutschen Staaten auch unterschiedliche Rechtssysteme hervorgebracht. Zwar ist auf diesem Sektor mittelfristig mit einer Angleichung zu rechnen, unternehmerische Entscheidungen werden indes zunächst vor dem Hintergrund der derzeitigen Rechtslage getroffen. Interessenten sollten sich daher nach Diebold-Auffassung unter anderem über folgende Aspekte informieren:

- Vertrags- und Haftungsrecht,

- Arbeitsrecht,

- Eigentumsrecht,

- Wettbewerbs- und Kartellrecht,

- Unternehmensrecht sowie

- Unternehmensbesteuerung.

Laut Diebold fehlt es derzeit an Quellen, die über wesentliche Unterschiede der Rechtssy steme informieren. Das Seminar soll daher auch Nicht-Juristen Hilfestellung zum Erkennen juristischer Besonderheiten und Risiken bei geschäftlichen DDR-Aktivtäten geben.

Das Seminar berücksichtige spezielle Teilnehmerfragen und biete die Möglichkeit zur Diskussion untereinander sowie mit dem Referenten.