Outsourcing-Geschäft floriert nicht mehr

Sema Group für Gewinnwarnung bestraft

01.12.2000
MÜNCHEN (CW) - Nach einer Gewinnwarnung am vergangenen Freitag musste der britisch-französische IT-Dienstleister Sema Group einen Einbruch des Börsenkurses um 44 Prozent verschmerzen. Das Unternehmen begründete die Ergebnisschwäche unter anderem mit Problemen im Outsourcing-Business.

Der Servicekonzern erklärte, in der zweiten Hälfte 2000 werde der Profit hinter den Erwartungen zurückbleiben. Gegenüber dem Vorjahr werde insbesondere der Outsourcing-Umsatz um zirka zehn Prozent fallen. Das Unternehmen räumte ein, dass es zunehmend schwieriger werde, gegen größere Wettbewerber wie IBM, EDS oder Andersen Consulting zu bestehen. Schwierigkeiten hat die Sema Group auch bei der Integration der deutsch-amerikanischen Tochtergesellschaft LHS Group. Die Dienstleister hatten den auf Telekommunikations-Abrechnungslösungen spezialisierten Anbieter kürzlich für 4,7 Milliarden Dollar übernommen - ein zu hoher Preis, wie Finanzanalysten kommentierten. Im dritten Quartal 2000 haben sich die Erträge von LHS gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 78 Millionen Mark beinahe halbiert, im vierten Quartal sollen die Zahlen mit 114 Millionen Mark wieder deutlich besser ausfallen.

Insgesamt erwartet Sema nun, dass der Nettogewinn im zweiten Halbjahr 2000 nicht über dem des Vorjahres liegt, also knapp unter 100 Millionen Mark bleiben wird. Den Umsatz, der im ersten Halbjahr bei 2,34 Milliarden Mark lag, hofft das Unternehmen um 13 Prozent zu steigern.