Auch weiterhin gibt es TK-Technologie aus Zuffenhausen:

SEL ersetzt die alte 8800-Reihe

01.09.1989

MÜNCHEN (pi) - Seit Anfang August ist eine neue Generation von SNA-kompatiblen Knotenrechnern für schnelle Netze am Markt. Die Stuttgarter Alcatel-Tochter Standard Elektrik Lorenz AG (SEL) vertreibt die vier aufwärtskompatiblen Systeme mit dem Familiennamen "Alcatel 88X5", die als Front-end (FEP) oder Remote Communications Processor (RCP) einsetzbar sein sollen.

Als Nachfolgegeneration der alten 8800-Reihe kommen die neuen Kommunikationsrechner mit neuen Hard- und Software-Features daher: Sie bestehen, so SEL, sämtlich aus VLSI-Schaltkreisen in ECL-Technik (Emitter Coupled Logic) und halten acht bis 16 Megabyte RAM vor. Die 88X5-Familie bindet im Ethernet bis zu 48, unter einer Token-Ring-Architektur höchstens 64 Netzwerkknoten und in beiden Fällen maximal drei Modems ein.

Unter dem Spitzenrechner 8875 kann ein SNA-Netz über 24 Zwei-Megabyte-Cept-Leitungen, 1024 Leitungen der Kapazität 9600 Bit pro Sekunde und 512 Datenwege mit 64 Kilobit pro Sekunde vernetzt werden. Als einziger Netzrechner der vorigen Generation wird der Typ 8820, mit Token-Ring-Fähigkeit aufgerüstet, auch weiterhin im Katalog der Zuffenhausener stehen.

SEL hebt besonders die weitgehenden Backup-Möglichkeiten der neuen Systeme und die Möglichkeit, Inhouse-X.25-Netze unabhängig vom Host zu betreiben, hervor. Zur Internet-Kommunikation steht mit dem, ebenfalls hostunabhängigen, "CNG" (Communications Network Gateway) eine zweite Überbrückung neben "SNI" (Systems Network Interconnection) zur Verfügung; die SEL-Entwicklung "CNG" ist aber unabhängig vom Host lauffähig.

Hinter IBM (82 Prozent) hält Alcatel/SEL nach eigener Angabe einen Marktanteil von 10 Prozent bei Netzwerkrechnern in der Bundesrepublik.