Sein oder Nichtsein

09.08.1991

Sebastian Trauerwein

Information Resources Manager

Wenn es zwischen zwei ungleichen Partnern, wie im Falle Microsoft und IBM (korrekt: IBM und Microsoft), zu Meinungsdifferenzen kommt und in deren Folge Verständigungsprobleme auftauchen, wird die Verwirrung gern der Fachpresse zugeschoben. Trauerwein wehrt sich gegen eine derartige Manipulation. Wer weiß denn schon, was IBM will. Natürlich war nie etwas zwischen Gates und Big Blue - so jedenfalls die Microsoft-Fassung. Und deshalb wird auch nichts bleiben, außer der Frage, wer denn wohl wen für das Scheitern von OS/2 verantwortlich machen kann. Was nicht heißen soll, daß OS/2 je Realität war. Zugegeben, da entstanden Lücken zwischen Punkt-Null-Releases, ereigneten sich peinliche Pre-Announcement-Pannen, für die niemand verantwortlich sein wollte. Da wurden Speicherbereiche ins Nichts hin erweitert und leichtfertig Lite-Versionen angekündigt, die sich bereits im Betatest, so denn einer gemacht wurde, als schwer implementierbar erwiesen. Ausgebreitet wie eine Epidemie hat sich indes Windows unter MS-DOS, bei den Anwendern, wohlgemerkt, nicht bei den Redakteuren. Was nicht heißen soll, daß es Windows je gab - so jedenfalls die IBM-Fassung. Trauerwein glaubt an gar nichts mehr.