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14.09.2001

Nun ist es also so weit: Die wundersame Vermehrung elektronischer Dokumente und sonstiger digitaler Daten hat Vater Staat zum Handeln bewegt. Um den Steuerprüfern die Mühe zu ersparen, in Bergen von Ausdrucken nach Informationen zu suchen, die elektronisch weitaus einfacher zu recherchieren sind, zwingt der Fiskus die Steuerzahler jetzt, elektronisch erstellte Inhalte auch elektronisch auswertbar bereit zu halten. Das weckt bei den Herstellern von Dokumenten-Management-Systemen (DMS) und Archivierungslösungen die Hoffnung auf zusätzliche Einnahmen.

Andererseits haben Unternehmen nicht nur steuerrelevante Daten zu verwalten, und Archivierungslösungen sind nur ein Teil des unübersichtlichen Marktes für Content-Management-(CM-) Werkzeuge im weiteren Sinn. Auch die Anbieter von Web-Content-Management-Systemen etwa wähnen sich im Aufwind. Steigt doch die Menge der im Web publizierten Informationen kontinuierlich an. Neben dem Problem der Aufbewahrung von Dokumenten geraten medienneutrale Datenhaltung und die dynamische Generierung von (Web-)Inhalten in den Fokus der Anwender. Und schließlich geht es auch darum, die Content-Ströme im Unternehmen zu steuern - der schon totgeglaubte Workflow-Gedanke geistert wieder durch die Welt.

CM-Tools, die all diese unterschiedlichen Anforderungen abdecken, kosten aber nicht nur viel Geld, sondern erfordern häufig erhebliche organisatorische Änderungen. Einfach und billig ist dagegen der gelegentliche Druck auf die Löschtaste.

Viel Spaß beim Lesen!

Uwe Küll,