Seebeyond - Gewinner der Krise?

26.07.2002
Von Christian Struck
Der US-amerikanische EAI-Spezialist Seebeyond hat für das vergangene Quartal eine Umsatz- und Gewinnwarnung abgegeben. Die Bilanzkennzahlen könne sich jedoch sehen lassen.

In der Softwarebranche verunsichert eine Gewinnwarnung nach der anderen Anleger und Kunden. Da das aktuelle Umfeld sehr schwer für diese Unternehmen ist, ist es wichtig, sich von der Qualität der Bilanzen und auch der Produkte zu versichern. Positiv fällt hier beispielsweise die kleine kalifornische Softwareschmiede Seebeyond auf, deren Chairman Raymond Lane Ex-COO von Oracle ist. Das Unternehmen bietet Lösungen an, die die Kommunikation von Software verschiedener Hersteller ermöglichen.

Die Bilanz strotzt mit einer Eigenkapitalquote von 67 Prozent und einer Nettocash-Position von über 100 Millionen Dollar nur vor Kraft. Besonders hervorzuheben ist, dass sich sowohl die Bilanzkennzahlen als auch die Gewinne des Unternehmens in den vergangenen Quartalen bis zum 31. März 2002 kontinuierlich verbessert haben. Allerdings musste nun auch Seebeyond eine Gewinnwarnung für das zweite Quartal aussprechen. Anstatt des erwarteten Umsatzes von 38 Millionen Dollar wird jetzt nur noch mit Einnahmen zwischen 32 bis 34 Millionen gerechnet. Zudem soll anstatt eines Gewinns von einem Cent je Aktie nun ein Verlust von fünf bis sechs Cent anfallen. Vor dem Hintergrund schwacher Zahlen wie bei SAP oder Siebel ist dies nicht verwunderlich, aber der Aktienkurs hat mit einem Kursrückgang von rund 75 Prozent diese Entwicklung bereits vorweggenommen. Zwar ist die Aktie aufgrund der

unsicheren Konjunktur noch als riskant einzustufen, sollte sich die IT-Branche aber wieder erholen, dürfte das Papier aufgrund seiner soliden Bilanz überproportional profitieren.

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