IT-Sicherheitsmesse in Nürnberg

Security-Trends auf der it-sa 2017

16.10.2017
Auf Europas größter Security-Fachmesse gab es in diesem Jahr mehr zu sehen, zu hören und zu lernen als je zuvor. Und ein Stargast war in Nürnberg ebenfalls zugegen.

Die größte europäische Fachmesse zum Thema IT Security fand auch 2017 in Nürnberg statt. Auf der it-sa 2017 tummelten sich vom 10. bis 12. Oktober 630 Aussteller aus 24 Ländern, 12.870 Fachbesucher wurden gezählt. Damit hat die it-sa im Vergleich zum Vorjahr (489 Aussteller, 10.181 Besucher) ein gewaltiges Wachstum vorgelegt.

Auf der it-sa in Nürnberg gab es in diesem Jahr mehr zu sehen, zu hören und zu lernen als je zuvor.
Auf der it-sa in Nürnberg gab es in diesem Jahr mehr zu sehen, zu hören und zu lernen als je zuvor.
Foto: Nuernberg Messe / Thomas Geiger

Erstmals wurde die IT-Sicherheitsmesse in zwei Hallen ausgetragen, rund um die bestens besuchten Stände gab es ein ausgedehntes Rahmenprogramm mit vielen interessanten Vorträgen aus sämtlichen Themenbereichen der IT-Sicherheit. Dabei wurden sowohl Admins und Security-Fachleute als auch das C-Level bedient: In beiden it-sa-Hallen gab es jeweils zwei offene Foren, eines mit technischer Ausrichtung, eines mit Management-Fokus. Star Speaker war auf der it-sa 2017 Ex-WikiLeaks-Sprecher Daniel Domscheit-Berg, der in seiner Keynote über die drei Technologie-Megatrends und die Herausforderungen für die Gesellschaft durch die Digitalisierung sprach. Und dabei kein Blatt vor den Mund nahm.

Die it-sa-Trends 2017

Kongressprogramm, Pressekonferenzen, Produkte, Lösungen, Jobbörse, Live-Hacks, Startups, IT-Campus, die Party der "IT-Helden" - die Security-Fachmesse in Nürnberg hatte jede Menge zu bieten. Und natürlich präsentierten sich auf der it-sa 2017 in Nürnberg auch so gut wie alle namhaften Security-Anbieter von ihrer besten Seite:

Bei einem solchen Überangebot an Themen, Trends und Technologien kann man schon mal den Überblick verlieren. Wir haben deshalb die fünf maßgeblichen Trends auf der it-sa 2017 identifiziert.

Cloud Security

Kaum ein Unternehmen kommt im Zeitalter der Flexibilität und Agilität um die Nutzung von Cloud-Lösungen herum. Dabei stellt das Thema Sicherheit seit jeher einen kritischen Faktor dar. Die zunehmende Komplexität von hybriden Infrastrukturen, das Internet of Things (IoT) und die EU-Datenschutzgrundverordnung sorgen dafür, dass die Sicherheit in der Wolke zur Pflicht wird. Deswegen hatten auch so gut wie alle großen Hersteller etwas zum Thema Cloud Security auf der it-sa 2017 zu sagen oder zu zeigen.

Security Automation

Die Automatisierung der IT-Sicherheit steht weiterhin hoch im Kurs - egal, ob es sich dabei um ganzheitliche Security-as-a-Service-Lösungen, cloudbasierte Sicherheitssoftware oder Threat-Intelligence-Plattformen handelt. Insbesondere der Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Unterstützung der menschlichen Fachkräfte boomt. Auch in diesem Segment haben alle bedeutenden Security-Anbieter Lösungen auf Lager.

EU-Datenschutzgrundverordnung

Am 18. Mai 2018 müssen Unternehmen den Anforderungen der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) genügen. Zahlreiche Umfragen und Studien haben in den vergangenen Monaten gezeigt, dass es in vielen Unternehmen in Sachen GDPR-Readiness nicht zum Besten steht. Kein Wunder also, dass etliche Sicherheits-Anbieter auf der it-sa die Datenschutzgrundverordnung - beziehungsweise wie man ihrer mit Hilfe von Software Herr wird - in den Fokus rückten.

(I)IoT / Endpoint Security

Industriespionage, staatlich gelenkte Hackerangriffe auf industrielle Kontrollsysteme, spionierende Kinderspielzeuge, Ransomware - die Gefahren die am Endpunkt drohen, sind vielfältiger denn je. Insbesondere die großen Ransomware-Wellen WannaCry und Petya haben dafür gesorgt, dass sowohl die Endpunkt-Sicherheit als auch die generelle Sicherheit im (Industrial) Internet of Things in den Fokus rücken. Alle namhaften Hersteller von IT-Sicherheitslösungen zeigten auf der it-sa 2017 ihr Rüstzeug, das Ihre Endpunkte und Devices stählen soll.

Awareness Building

Die immer weiter fortschreitende Professionalisierung krimineller Hacker und deren perfider Methoden macht den Einsatz von Lösungen für Unternehmen zur Pflicht. Dabei stehen viele verschiedene Ansätze und Softwarepakete unterschiedlichster Hersteller zur Wahl. Doch was nutzt die beste Software, wenn das Bewusstsein für Security völlig fehlt? Genau. Die rund 320 Vorträge zu verschiedensten Themenbereichen - sowohl aus technischer Sicht, als auch aus Management-Perspektive - wollten erste Denkanstöße geben. Darüber hinaus widmete sich zum Beispiel die Fraunhofer Academy und auch Kaspersky Lab auf der it-sa ganz explizit dem Thema Security Awareness.

"Man kann gar nicht falscher liegen, als das bei Herrn Oettinger der Fall ist"

Ein Highlight dürfte für viele Besucher und Aussteller die Special Keynote von Daniel Domscheit-Berg am 12. Oktober gewesen sein. Der ehemalige Sprecher der Enthüllungsplattform WikiLeaks stellte in seinem Vortrag auf der it-sa 2017 die Frage "Sind wir gewappnet, wenn die digitale Revolution richtig Fahrt aufnimmt?". Dabei kritisierte er auch die Art und Weise, wie die Politik mit dem Thema umgeht und stellte sich auch die Frage, ob die derzeit im Gespräch befindliche, mögliche Besetzung des künftigen deutschen Digitalministeriums eine gute Lösung wäre.

Daniel Domscheit-Berg nahm bei seiner Keynote auf der it-sa 2017 kein Blatt vor den Mund.
Daniel Domscheit-Berg nahm bei seiner Keynote auf der it-sa 2017 kein Blatt vor den Mund.
Foto: Nuernberg Messe / Thomas Geiger

Im Verlauf seiner Keynote benannte Domscheit-Berg auch die - seiner Meinung nach - prägenden Technologie-Trends der kommenden Jahre: Autonome Mobilität, 3D-Druck und Künstliche Intelligenz. Hier sehen Sie die Special Keynote auf der it-sa 2017 in voller Länge.

Weitere Informationen zur größten europäischen Fachmesse für IT Security finden Sie auf der offiziellen it-sa-Homepage. (fm)