Security muss Vertrauen schaffen

22.02.2006
Von Katharina Friedmann
Sichere Anwendungen, Kontrollsysteme für den Netzzugang sowie Integration gehörten zu den zentralen Themen auf der "RSA Conference 2006".

Eigentlich sei er ja zur Wachteljagd mit Dick Cheney eingeladen gewesen - mit diesen Worten eröffnete Bill Gates das Gipfeltreffen der Security-Branche im kalifornischen San José, das sich zum 15. Mal jährte.

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  • was Bill Gates als die Kernelemente einer sicheren digitalen Zukunft identifiziert hat;

  • warum offene Standards für die Branche wichtig sind;

  • wie das Vertrauen der E-Commerce-Kunden wiederhergestellt werden soll.

Aus Sicherheitsgründen habe er sich jedoch für die RSA-Konferenz entschieden, scherzte der Microsoft-Gründer in Anspielung auf das Missgeschick des US-Vizepräsidenten, der einen Freund auf der Jagd versehentlich mit einer Schrotladung niedergestreckt und schwer verletzt hatte.

In bekannter Manier nutzte der Softwaremilliardär die Aufmerksamkeit des Auditoriums, um seine Visionen auszubreiten und bei dieser Gelegenheit gleich die Security-Highlights im Microsoft-Produktportfolio anzupreisen. "Es ist eine große Herausforderung, dafür zu sorgen, dass Sicherheit nicht zum Bremsklotz gerät", statuierte Gates. Nicht nur sichere, sondern auch leicht zu handhabende und für den Nutzer transparente Konzepte müssten her, damit die Möglichkeiten des Internets voll genutzt werden könnten. In diesem Kontext appellierte Gates an die Industrie, auf dem Weg in eine sichere digitale Zukunft vier Aspekten oberste Priorität einzuräumen (siehe Kasten "Gates’ Sicherheitskompass").

Misstrauen in die eigenen Netze

Gastgeber RSA Security präsentierte auf der Fachkonferenz die jüngste Ausgabe seines "Internet Confidence Index", der langfristig als Barometer für das Marktvertrauen in E-Commerce fungieren soll. Demnach halten zwar 86 Prozent der US-amerikanischen, britischen und französischen Unternehmen ihre Online-Geschäfte für sicher. Immerhin 67 Prozent der US-Firmen und 37 Prozent der europäischen Unternehmen befürchten jedoch, ihre Netze seien verwundbar. Angesichts der zunehmenden Zahl der Online-Transaktionen ist das riskant. Zudem gab nahezu die Hälfte der US-Verbraucher an, wenig Vertrauen zu haben, dass der Staat, Industrieverbände oder auch Hard- und Softwarehersteller die nötigen Maßnahmen zum Schutz ihrer persönlichen Daten treffen. Hier gelte es demnach aktiv zu werden, forderte John Worrall, Vice President Marketing bei RSA Security.