Rosedale, der Linden Lab im Jahr 1999 gegründet hatte, wolle nach erfolgreichem Abschluss der Suche nach einem Nachfolger auf den Sessel des Verwaltungsratsvorsitzenden (Chairman of the Board) wechseln, teilte Linden Lab mit. Diesen Posten hat derzeit noch der frühere Lotus-Development-Gründer und inzwischen Finanzinvestor Mitch Kapor inne. Kapor räumt seinen Platz für Rosedale, bleibt aber Mitglied des Aufsichtsgremiums.

Der Wechsel reflektiere die typische Weiterentwicklung, bei der das Wachstum eines Start-ups einen auf den operativen Betrieb fokussierten Manager erfordere, so Kapor. "Die Company hat ein sehr nettes Geschäft, dass deutlich größer ist als allgemein vermutet", sagt der Chairman. "Es ist profitabel und wächst sehr schön."

Rosedale (39) soll bei Linden Lab weiter die Rolle des Visionärs spielen. Seine Leidenschaft für Second Life sei ungebrochen, erklärte er. "Jetzt, da wir in die nächste Wachstumsphase eintreten, müssen wir in der Lage sein, global schneller zu skalieren und die Firma so aufzustellen, dass sie den Anforderungen unserer wachsenden Kundenbasis aus Unternehmen und Verbrauchern entspricht."

Second Life ist das bislang erfolgreichste Beispiel einer von Avataren bevölkerten und weiterentwickelten virtuellen Welt. In den letzten Jahren gewann "SL" eine Flut neuer Nutzer (davon allerdings jede Menge "Karteileichen"), und auch viele Unternehmen bauten virtuellen Präsenzen in der Parallelwelt auf. Der Hype um Second Life hat seit einiger Zeit aber merklich nachgelassen. (tc)