Second-Level-Cache ist integriert Pentium-Nachfolger P6 ist fuer Mehrprozessor-Systeme gedacht

19.08.1994

MUENCHEN (CW) - Intels zukuenftiger PC-Prozessor mit dem Codenamen "P6" wirft laengere Schatten voraus. Kuerzlich waren in der CW- Schwesterpublikation "Infoworld" weitere Details zu lesen. Danach ist fuer die erste Version eine Taktfrequenz von 133 Megahertz und 256 KB Second-Level-Cache vorgesehen. Ausserdem ist mit SX- Versionen zu rechnen, die ohne Second-Level-Cache auskommen.

Kurz nach der voraussichtlichen Vorstellung der CPU Mitte naechsten Jahres soll ein Modell mit 512 KB Cache folgen, das fuer Server- und OLTP-Aufgaben geeignet waere. Die Verbindung zwischen CPU und Cache soll ein enggekoppelter Hochgeschwindigkeits-Bus herstellen.

Intel haelt sich bislang noch mit Informationen bedeckt

Die Frage, ob Intel damit beim P6 an eine Zwei-Chip- Implementierung denkt, liess sich nicht klaeren. Die deutsche Niederlassung in Feldkirchen bei Muenchen versendet derzeit nur ein Blatt mit wenigen, duerren Leistungsdaten: 250 bis 300 Mips, 1000 Mips in einem Vier-Prozessor-System, 500 Tps. Der Prozessor wird danach sechs Millionen Transistoren enthalten, der Fertigungsprozess basiert auf der 0,6-Mikron-Technik, die auf 0,4 Mikron umgestellt wird.

Weitere Highlights der kommenden CPU sind dem Magazin zufolge Verbesserungen in der Packaging-Technik fuer den Cache-Speicher, in der Multiprozessor-Logik, der Datensicherheit und der Cache-Groesse auf dem Chip, die von 16 auf 32 KB gewachsen ist. Man erwartet vier Ausfuehreinheiten fuer Integer-Berechnungen und Geschwindigkeiten von ueber 200 Specint92. Als Indiz dafuer, dass Intel den P6 im Server-Markt verkaufen will, wertet "Infoworld" die Tatsache, dass die CPU eine verbesserte Version des Advanced- Processor-Interrupt-Controllers enthalten wird, der bei Multiprozessor-Implementationen hilft.

Zudem sei das Superscalar-Design weiterentwickelt worden, so dass mehr Instruktionen pro Clock-cycle ausgefuehrt werden koennen. Intel selbst erklaert nur allgemein, dass die CPU Funktionen enthalten wird, die den Aufbau von Mehrprozessor-Systemen erleichtern.