FDP kritisiert:

Sechzehn Nadeldrucker sind zuviel

13.06.1975

BONN - "Wir müssen uns im parlamentarischen Bereich Gedanken machen, wie man die Sachen absetzt, deren Entwicklung mit öffentlichen Mitteln gefördert wurde" sagt der forschungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Prof. Dr. Karl-Hans Laermann. Deshalb befürwortet er, daß im Dritten DV-Förderprogramm die Schwerpunkte weg von Forschung und Entwicklung hin zu wirtschaftlichen Hilfen verlagert werden.

Nach Laermann's Ansicht müßte der Bund Kredit- und Zinshilfen zur Exportförderung geben; außerdem müsse die öffentliche Hand nicht nur Entwicklungen fördern, sondern sich auch bei der Beschaffung mehr auf die heimische Industrie besinnen. "Das müßte auch ohne Dirigismus möglich sein", meint der FDP-Politiker.

Als Beispiel dafür, wie nötig ein Überdenken der Förderpolitik ist, nannte Laermann die Nadeldrucker: 16 parallele Programme zur Entwicklung von Nadeldruckern werden in Deutschland gefördrert. "Wir haben die Firmen vor einiger Zeit wenigstens an einen Tisch gebracht. Jetzt hoffen wir, daß sie sich untereinander einigen. So kann das jedenfalls nicht weitergehen", meinte Laermann.

In einer Zeit, in der zwar das Stadtparlament von Mönchen-Gladbach nicht aber der Bundestag einen speziellen "EDV-Ausschuß" besitzt, müssen sich die Abgeordneten nach Laermanns Ansicht wenigstens eigene Vorstellungen zum Thema Datenverarbeitung entwickeln: "Wir dürfen uns nicht darauf beschränken, Fragen zu stellen." -py