AMD Thuban

Sechskern-Prozessor für Desktop-Rechner

23.09.2009
Von pte pte
Der Chipspezialist AMD hat bestätigt, nächstes Jahr mit ersten Sechskern-CPUs für den Desktop-Markt aufwarten zu wollen.

Zwar wurde schon seit gut zwei Wochen darüber spekuliert, ob AMD 2010 eine Hexa-Core-CPU auf den Markt bringt, aber erst jetzt bestätigten AMD-Sprecher in den USA dies offiziell gegenüber Medienvertretern. Der Desktop-Hexa-Core-Prozessor trägt den Codenamen Thuban und soll auf einer Variante von Opteron-CPUs der Istanbul-Bauart basieren. Interessant an AMDs Thuban-Plänen ist vor allem, dass der neue Prozessor abwärtskompatibel zu Motherboards mit den Sockeln AM3 und AM2+ sein soll.

Der Chip wird mit sechs Kernen auf einem einzelnen, im 45-Nanometer-Verfahren produzierten, Siliziumkern (die) kommen, berichtet das US-Hardwaremagazin MaximumPC. Ein DDR3-Controller soll bereits in die CPU integriert sein. Zwar existieren vonseiten AMDs noch keine offiziellen Namenspläne für den High-End-Prozessor, in Anlehnung an den aktuellen Quad-Core-Prozessor rechnen Beobachter jedoch mit der Bezeichnung Phenom II X6. Der Chip ist ein Ableger des Sechskern-Opteron, der bereits seit Juni in Servern zum Einsatz kommt.

Basierend auf den Opteron-Spezifikationen ist zu erwarten, dass der Thuban auf einer die-Größe von 346 Quadratmillimetern rund 904 Millionen Transistoren beherbergen wird. Aktuelle Quad-Core-Modelle wie der Phenom II X4 965 in der Black Edition bieten auf einer Fläche von 258 Quadratmillimetern 758 Millionen Transistoren Platz, und die Intel-Konkurrenz beherbergt mit dem Core i7-975 in der Extreme Edition 731 Millionen Transistoren auf 262 Quadratmillimeter Fläche. Der Chip wird voraussichtlich mit drei Megabyte L2- und sechs Megabyte L3-Cache erscheinen. Zu den zum Start verfügbaren Taktfrequenzen wollte man bei AMD derzeit noch keine Angaben machen, diese werden aber angesichts der durch sechs Kerne höheren Abwärme aller Voraussicht nach etwas niedriger als bei aktuellen Quad-Core-CPUs ausfallen.

Thuban wird als Konkurrent zu Intels geplantem Hexa-Core-Prozessor, der unter dem Codenamen Gulftown entwickelt wird, gehandelt. Allerdings ist fraglich, ob es AMD noch vor Intel schafft, die CPU auf den Markt zu bringen. Für Gulftown-Prozessoren, die wahrscheinlich unter der Bezeichnung Core i9 erscheinen werden, wird Mitte 2010 als Erscheinungstermin gehandelt. Ob AMDs Thuban der neuen Intel-CPU, die voraussichtlich im 32-Nanometer-Verfahren gefertigt wird, Paroli bieten kann, wird das kommende Jahr zeigen. (pte)