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SEC gewährt Einblick in Einigung mit Lucent

18.05.2004

Die US-Börsenaufsicht SEC beendete am gestrigen Montag ihre seit dreieinhalb Jahren laufende Untersuchung gegen Lucent. Wie bereits im März angekündigt wurde (Computerwoche.de berichtete), einigte sich der US-amerikanische TK-Ausrüster mit der Behörde, den Rechtsstreit gegen die Zahlung von 25 Millionen Dollar wegen mangelnder Kooperation außergerichtlich beizulegen, ohne jedoch ein Schuldeingeständnis abzugeben.

Presseberichten zufolge stellte die SEC im Rahmen ihrer Untersuchung Bilanzmanipulationen mit einem Umsatzvolumen von 1,15 Milliarden Dollar fest. Da diese Falschbuchungen ins Geschäftsjahr 2000 zurückreichten und lediglich in einem anderen Quartal ausgewiesen wurden, muss das Unternehmen aus Murray Hill aber auch weiterhin keine Bilanzen revidieren.

Weniger glimpflich kommen voraussichtlich zehn mutmaßlich an dem Betrug beteiligte Manager davon, gegen die die SEC nun Zivilklage einreichte. Neun der Angeklagten gehörten zum Tatzeitpunkt dem Lucent-Management an, ein weiterer war Executive Vice President des seit 2001 insolventen Carriers Winstar Communications. Letzterem wird vorgeworfen, er habe die Vertriebsmannschaft von Lucent bei der falschen Verbuchung eines 125 Millionen Dollar schweren Auftrages im Schlussquartal 2000 gedeckt. Das Sales-Team wollte mit dieser Maßnahme sicherstellen, dass der TK-Ausrüster seine aggressiven Umsatzziele für das Geschäftsjahr erreicht.

Drei der angeklagten Lucent-Manager, darunter William Plunkett, ehemaliger Senior Vice President Sales, haben bereits zugestimmt, den Prozess wegen Bilanzmanipulationen mit der Zahlung einer Zivilstrafe von 110.000 Dollar abzuwenden. (mb)