Umsätze wurden aufpoliert

SEC erhebt Klage gegen Peregrine Systems

11.07.2003
MÜNCHEN (CW) - Nach Abschluss einer 14-monatigen Ermittlung hat die US-amerikanische Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) Anklage gegen den Softwareanbieter Peregrine Systems erhoben.

Das Unternehmen habe Umsätze überhöht dargestellt und den Betrug anschließend vertuscht, lautete das Fazit der Ermittler. Dabei geht es um einen Zeitraum von elf Quartalen zwischen April 1999 und Dezember 2001, in denen Peregrine unter anderem an Händler ausgelieferte Software noch vor dem endgültigem Verkauf als Umsatz verbucht hatte. Im vergangenen März revidierte die Company ihre Bilanzen und wies 509 Millionen Dollar weniger Umsatz aus als zuvor.

Nun hat die Firma eine teilweise Einigung mit der SEC erzielt (wie üblich ohne offizielles Schuldeingeständnis) und neben weiteren Auflagen eingewilligt, einen internen Auditor einzustellen und den gegenwärtigen Zustand ihrer Bücher sowie ihre Bilanzierungspraxis offen zu legen. Eventuelle zivilrechtlichte Geldstrafen gegen Peregrine sollen erst später festgesetzt werden.

Diese parzielle Einigung sei ein wichtiger Schritt für Peregrine, das in diesem Sommer den Gläubigerschutz verlassen will, erklärte CEO Gary Greenfield, der das Amt erst nach Bekanntwerden des Bilanzskandals angetreten hatte. "Wir versprechen, weiterhin sicherzustellen, dass Peregrines Corporate Governance sowie finanzielle Regeln und Praktiken hohen Standards entsprechen." (tc/rs)