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Seagram-Chef nimmt Lycos in Schutz

15.02.1999
Von Michael Hufelschulte
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Dem auf Spirituosen ("Chivas-Regal"-Whisky, "Absolut"-Vodka, "Martell"-Cognac) und Medien ("Universal") spezialisierten Seagram-Konzern gehören rund 45 Prozent von USA Networks, der Firma, die wiederum die Portal-Site Lycos mehr oder weniger übernommen hat (CW Infonet berichtete). Seagram-Chef Edgar Bronfman ist - vermutlich deshalb - sicher, daß Lycos die richtige Entscheidung getroffen hat, obwohl der Kurs der Internet-Company nach Bekanntwerden des Deals um ein Drittel eingebrochen war. Die Lycos-Aktie sei zuvor, wie viele andere Internet-Werte auch, vollkommen überbewertet gewesen. "Lycos wurde mit einer ungefähren Marktkapitalisierung von 7,5 Milliarden Dollar gehandelt - und das bei 75 Millionen Dollar Umsatz", schmunzelte Bronfman. Lycos-Boß Robert Davis sei aber ein heller Kopf und habe rechtzeitig erkannt, daß seine

Aktien von heißer Luft emporgetrieben wurden. Er habe sich dann rechtzeitig nach einem "wirklichen Business" umgeschaut. Seagram jedenfalls, das auch ein Veto gegen die Lycos-Übernahme hätte einlegen können, begrüße das Geschäft ausdrücklich, so Bronfman.