Französische Mac-Applikationen dominierten auf der Apple Expo 88:

Sculley will Unix für den Macintosh

07.10.1988

PARIS (zek) -"Macintosh-Computer sollen in Zukunft verstärkt auch unter Unix laufen", erklärte Apple-Chairman John Sculley am Rande der Apple Expo 88. Er hoffe, daß es bald einen klar umrissenen Industriestandard für Unix geben werde. Sculley will jedoch weder die OSF noch die Gruppe um AT&T und Sun unterstützen.

Apple werde sich gegebenenfalls derjenigen Unix-Version anschließen, die sich als erste zum Industriestandard entwickelt.

Im Mittelpunkt der "Apple Expo '88", die zum fünften Mal unter der Federführung der französischen Apple-Niederlassung in Paris stattfand, standen die neuen Macintosh-Modelle, die erstmals in Europa gezeigt wurden und Hypercard-Applikationen. An 157 Ständen zeigten Software- und Peripherie-Hersteller ihre Angebote für Apple-Rechner. Im Gegensatz zu früheren Apple Expos wurden diesmal fast nur noch Software und Peripherie für den Macintosh gezeigt.

Die Apple II-Serie, die in den USA erst kürzlich durch neue Modelle erweitert wurde, fand in Paris kaum noch Unterstützung seitens Apple.

Um so größer sind die Anstrengungen des Unternehmens, den Macintosh in Europa stärker zu etablieren. Während Apple USA im letzten Monat die Preise für den Mac teilweise bis zu 40 Prozent erhöht hat, bleibt Europa von derartig hohen Steigerungen verschont. Der Macintosh soll in Zukunft weiter zum offenen System konzipiert werden. Das Lesen von MS-DOS-Disketten ist mit dem neuen Mac llx bereits möglich, mit A/UX gibt es demnächst auch eine Unix-Version.