Spitzenposition unter den Beratungsunternehmen in der Bundesrepublik Deutschland ausgebaut:

SCS: Erst das Konzept, dann die Hardware

21.03.1980

HAMBURG - Im wesentlichen dem Management-Beratungsgeschäft hat es die

SCS Scientific Control Systems GmbH, Hamburg, zu verdanken, daß sie im Geschäftsjahr 1979 (31. 12.) bei einem Umsatz von 56,6 Millionen Mark (1978: 45,4) mit 5,572 Millionen Mark rund 730 000 Mark mehr verdiente als im Vorjahr. "Die Kurve hat, wie uns scheint, die richtige Richtung", erklärte Dr. Joachim Schweim, stellvertretender Vorsitzender der SCS-Geschäftsführung, vor Fachjournalisten in Hamburg.

Unter den DV-Beratungsunternehmen in der Bundesrepublik steht SCS nach eigenen Untersuchungen an erster Stelle (siehe Tabelle S. 2). Diese Spitzenposition wolle man 1980 behaupten. Mit 100 zusätzlichen Mitarbeitern (heute sind es 444) werde in diesem Jahr ein Umsatzplus von 20 Prozent angestrebte. Schweim äußerte sich besorgt, ob das schnelle Wachstum betriebsintern verkraftet werden kann: "Wir kämpfen darum, ein personenbezogenes, sympathisches Unternehmen zu bleiben." Die BP-Tochter wickelte im Jahr 1979 170 Projekte für 96 Kunden ab, darunter 31 Neukunden.

Der Umsatz wurde zu 40 Prozent mit Industrieunternehmen, zu 24 Prozent mit Kunden aus dem Banken-, Versicherungs- und Handelsbereich und zu 36 Prozent mit Auftraggebern der öffentlichen Hand erzielt.

Die Umsätze stammen nach SCS-Angaben zu rund 20 Prozent aus Beratungs-

aufgaben, zu 30 Prozent aus "Konzeptionsarbeiten (SCS-Terminus) und zu 50 Prozent aus der Realisierung individueIler Software-Systeme. Standardsoftware (Schweim: "Nicht attraktiv für unsere Mitarbeiter") fehlt im SCS-Angebot. Am liebsten sind den Hamburgern Kunden, die bereits Projekterfahrung besitzen "und intelligentere Lösungen haben wollen". So umreißt Schweim die SCS-Philosophie mit dem Satz: "Erst das Konzept, dann die Hardware."

Daß SCS künftig auch Hardware vertreiben will, wie vor der Presse erklärt wurde, ist laut Schweim kein Widerspruch: "Seit einigen Jahren kann eine zunehmende Nachfrage nach schlüsselfertigen Lösungen festgestellt werden. Voraussichtlich im Herbst dieses Jahres entscheide sich, mit welchem Hersteller zusammengearbeitet werden soll."