Screencorder 5

04.07.2007
Von Thomas Hackenberg
Screencorder 5 zeichnet auf, was auf dem Bildschirm gerade läuft. Die Aufnahmen lassen sich bearbeiten - beispielsweise mit Kommentaren oder Sprechblasen versehen - und vertonen.

Nach kurzer Installation und PC-Neustart gelangt man zur gut gelungenen und übersichtlichen Menüoberfläche von Screencorder 5. Jeder, der einen Kassetten- oder Videorekorder bedienen kann, findet sich im Startfenster sofort zurecht. Nur ein paar Aufnahme-Einstellungen müssen noch angepasst werden. Dann lassen sich Desktop-Videos aufnehmen, betrachten, überarbeiten und vertonen. Im Test zeigte sich, dass die Anzahl der Bilder pro Sekunde nicht zu hoch gewählt werden sollte – weniger ist hier oft mehr. Probleme entstanden bei der Aufnahme von Videos. Auf einem Testsystem standen die Filme nach Abschalten der Hardwarebeschleunigung der Grafikkarte – macht Screencorder auf Wunsch automatisch - plötzlich kopf. Das lag aber nicht an Screencorder. Aufnahmen von Videoclips aus Youtube und My Video waren durchweg ohne Ton.

Die Aufnahmen lassen sich umfangreich bearbeiten: Neben Trimmen und Ausschneiden von Sequenzen lassen sich Audio- und Videodaten einfügen und auch überschreiben. Einzelne Videosequenzen können neu gefilmt, weitere oder Szenen eingefügt werden. Die nachzubearbeitenden Stellen kennzeichnet man mit Markern. Unterschiedliche Einzelaufnahmen lassen sich auch einfach zu einem Film zusammenfügen. Einbinden kann man auch Aufnahmen von Webcams. Möchte man beispielsweise ein Schulungsvideo drehen, kann man das Video einfrieren, während ein eingefügter Kommentar gesprochen wird. Gestaltungselemente wie Sprechblasen, Lupen und Umrandungen bringt Screencorder ausreichend und in guter Qualität mit. Farbe, Transparenz und Dauer der Anzeige lassen sich genau festlegen. Glatte Kanten und fließende Farbverläufe fielen im Test positiv auf. Auch hübsch animierte Objekte gehören zum Lieferumfang.

Für Tests kann Screencorder Multiple-Choice-Fragen und Bewertungen im Film einbetten. Auch hier sind die Einstellmöglichkeiten für den Autor umfassend. Für Einsteiger wäre allerdings ein Assistent hilfreich. Weiteres Manko: Die Tests passten sich nicht automatisch der Größe des Videobildes an, hier muss der Anwender teils scrollen. Interaktive Schulungsfilme müssen als Flash-Video (SWF) exportiert werden. Ansonsten lassen sich Filme auch als WMV, AVI oder Flash Video speichern. Mit Hilfe des Web Builder kann man schnell komplette Web-Seiten erzeugen, die Videos enthalten und gleich per FTP hochladen. Die wenigen mitgelieferten Vorlagen wirken professionell.

Fazit: Screencorder 5 bietet nicht so viele Gestaltungsmöglichkeiten und Optionen wie andere Produkte, ist aber sehr leicht zu bedienen. Einsteiger und Fortgeschrittene kommen schnell zu sehenswerten Ergebnissen.

Alternative: Adobes Cativate 2 (www.adobe.de) kann Flashvideos aus dem Internet mit Ton aufzeichnen und auch Videotelefonate via Skype mitschneiden. Dafür ist die Software teurer.

BEWERTUNG

Leistung (50%): Note 2,0
Bedienung (35%): Note 1,5
Dokumentation (5%): Note 2,0
Installation/De-Installation (5%): Note 1,5
Systemanforderungen (5%): Note 1,5

GESAMTNOTE: 1,8

Anbieter:

Matchware

Weblink:

www.matchware.com

Preis:

300 Euro

Betriebssysteme:

Windows 2000, XP

Plattenplatz:

ca. 23 MB