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SCO erwartet Verlust, Chefs verkaufen Aktien

22.03.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Santa Cruz Operation (SCO) rechnet in ihrem zweiten Geschäftsquartal mit einem "erheblichen Defizit". Der US-Hersteller von Server-Software machte dafür die Tatsache verantwortlich, dass die Umsätze wegen der Jahr-2000-Problematik nur schleppend in Gang gekommen seien. Analysten hatten laut First Call/Thomson Financial einen Gewinn von acht Cent je Anteilschein erwartet.

Erst vor kurzem hatten SCO-Führungskräfte große Aktienpakete an dem Softwarehaus abgestoßen. So verkaufte Chairman Alok Mohan im Februar 95 000 Anteile für 1,9 Millionen Dollar und im November vergangenen Jahres 100 000 Aktien für mindestens 1,2 Millionen Dollar. Chief Executive Officer und President Douglas Michels bekam für 70 000 ebenfalls im Februar veräußerte Aktien über 1,25 Millionen Dollar und für seine 200 000 im November 1999 abgestoßenen Anteile zwischen 2,5 und 3,1 Millionen Dollar. Vor einem Monat trennte sich auch Finanzchefin Jenny Twaddle für rund 365 000 Dollar von 2096 Aktien. Ray Anderson, Marketing-Chef des Unternehmens, nahm im Dezember 1999 aus dem Verkauf von 205 000 SCO-Anteilen zwischen 3,18 und 4,3 Millionen Dollar ein.

Nach Bekanntwerden dieser zweiten Gewinnwarnung in Folge rutschte der Kurs der SCO-Aktie im nachbörslichen Handel um 5,06 Dollar oder 39 Prozent auf acht Dollar. Seit Jahresbeginn hat der Anteilschein bereits 57 Prozent seines Wertes eingebüßt.