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SCO clustert jetzt auch mit (Gigabit-)Ethernet

29.06.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - SCO hat die neue Version der Cluster-Software "Unixware 7 Nonstop Clusters Release 7.1.1 + IP" vorgestellt, mit der der Aufbau von PC-Clustern nun auch mit gängigen Ethernet-Verbindungen möglich sein soll. Unixware Nonstop Clusters (NSC) wurde 1997 von SCO und Compaq als Unix-Erweiterung entwickelt und enthält die Cluster-Technik "Servernet", die von der Compaq-Tochter Tandem stammt. Das fertige Produkt wird seit August vergangenen Jahres vermarktet und erlaubt die Verbindung von bis zu zwölf Intel-Servern. Für die Kopplung waren bisher die Servernet-Verbindungen notwendig, die den I/O-Verkehr regelten, ohne die CPUs zu belasten. Kunden mussten dafür allerdings rund 20 Prozent der Cluster-Kosten einplanen.

Mit der neuen Version, die ab Mitte Juli verfügbar sein soll, sollen sich die PC-Server über herkömmliche Ethernet- und Gigabit-Ethernet-Leitungen verbinden lassen. Statt der proprietären Hard- und Software von Compaq/Tandem kommt IP-Netzsoftware zum Einsatz. Sowohl Servernet als auch IP lassen den Cluster-Verbund als einen einzigen Computer erscheinen (Single System Image). Allerdings geht die Softwarelösung zu Lasten der Durchsatzleistung, schreibt der Branchendienst "Computergram". Beim Einsatz von IP und Gigabit-Ethernet-Verbindungen erreiche man zwar nahezu den I/O-Durchsatz der Servernet-Lösung. Nutzen Anwender normale 100-Mbit-Ethernet-Leitungen, dann sei die Durchsatzleistung aber viel geringer. SCO positioniert die Lösung deshalb für kleinere und mittlere Unternehmen. Der Hersteller bietet in den USA ein NSC-Bündel mit Unixware und NSC-Software für zwei Knoten als Basispaket zum

Preis von knapp 7800 Dollar an. Zum Vergleich: Microsoft verlangt für seine nicht erweiterbare Cluster-Lösung 9500 Dollar. Als eines der ersten Produkte wurde die Datenbank "Oracle 8i" für die Lösung auf den "Proliant"-Rechnern von Compaq zertifiziert.