Schwierige Zeiten fuer aeltere Computerfachleute, aber Muenchen bleibt weiterhin die Hauptstadt der DV-Experten

11.08.1995

MUENCHEN (CW) - Die bayerische Hauptstadt bleibt Hochburg der Datenverarbeiter. In Muenchen sind laut Arbeitsamt 25 400 sozialversicherungspflichtige DV-Fachleute beschaeftigt - dies entspricht zehn Prozent aller Arbeitnehmer dieser Branche in den alten Bundeslaendern. In Hamburg sind es dagegen nur 14 700.

Insgesamt habe sich die Zahl der DV-Arbeitsplaetze in Bayerns Hauptstadt nach Beobachtung der Muenchner Behoerde in den letzten zehn Jahren verdoppelt, bei den sonstigen Jobs sei dagegen nur ein Plus von elf Prozent zu verzeichnen.

Anfang der 90er Jahre gerieten die Hardwarehersteller und kleinen Softwarehaeuser in "heftige Turbulenzen". Der Personalbedarf ging drastisch zurueck. Im letzten Jahr erreichte die Arbeitslosigkeit in der DV-Branche ihren Hoehepunkt. Beim Muenchner Arbeitsamt waren mehr als 1000 arbeitslose DV-Spezialisten gemeldet. Knapp die Haelfte davon sei bereits aelter als 50 Jahre gewesen. Die Berufsberater beurteilen die Vermittlungschanchen dieser Personengruppe als sehr schlecht, ihnen bleibe in der Regel nur der Weg in eine freiberufliche Taetigkeit.

In diesem Jahr sei die Entwicklung wieder positiv und es gebe 150 freie DV-Arbeitsplaetze. Gefragt seien Spezialisten mit Know-how im Client-Server-Umfeld, Netzwerktechnik, objektorientierter Programmierung und relationalen Datenbanken. Der reine Software- Entwickler verliert nach Auskunft des Arbeitsamtes an Bedeutung. Zugenommen haetten dagegen kundenorientierte Taetigkeiten etwa im Benutzerservice.