Schweizer Gemeinden verschwenden Millionen bei Software-Investitionen

12.03.2007
Von Dorothea Friedrich
Nur ein Drittel der Schweizer Gemeinden meistert das Internet-Zeitalter effizient.

Das ist das Ergebnis einer Studie der St. Galler Beratungsfirma FDM&M. Demnach liegen die Ausgaben für die IT bei den befragten Gemeinden im Durchschnitt 18 Prozent über den Budgets. Dabei gibt es unter den Befragten jedoch große Unterschiede: Während einige Gemeinden den Etat stark überschreiten, arbeiten andere sehr effizient. Die Gemeinde Ittigen stellt als Sieger dar, wie sich erhebliche IT-Kosten einsparen lassen.

Fast die Hälfte ihres Budgets geben die Schweizer Gemeinden für Software aus. Mangels genauer Kenntnisse des Marktes setzen viele Gemeinden auf die bekannten Software-Anbieter und übersehen dabei, dass oftmals Wettbewerber die gleiche Leistung zu einem weitaus günstigeren Preis anbieten. Mehr als die Hälfte der Gemeinden verzichtet darauf, bei der Suche nach dem geeigneten Software-Anbieter den Auftrag auszuschreiben.

Ihr IT-Budget geben die Gemeinden zu 14 Prozent für die Netzwerkinfrastruktur, zu 22 Prozent für die Hardware, zu 17 Prozent für Personal und gut 47 Prozent für Software aus.

Unter den Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern belegte die Gemeinde Ittigen den ersten Platz. Sie sieht den Einsatz möglichst standardisierter Produkte als Erfolgsfaktor. „Durch den Einsatz von Standardsoftware laufen uns die Kosten nicht aus dem Ruder, die Leistungen lassen sich im vornherein genau kalkulieren“, sagte Markus Moog, IT-Leiter der Gemeinde Ittigen.

Für die Auswertung der Studie wurden nach einer Mitteilung des Softwarespezialisten United Planet zwei Gruppen, getrennt nach der Einwohnerzahl, gebildet. Gemessen wurden das IT-Budget, die Zahl der Mitarbeitenden und der PC-Arbeitsplätze, die Einwohnerzahl, die Höhe der ungeplanten Kosten, die Effizienz der Ausgaben für Software und die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit den gewählten Software-Programmen.