Schwachstelle Computer: Bank 24 in DV-Noeten

08.12.1995

MUENCHEN (CW) - Bei der Bank 24, die nur ueber Telefon, Faxgeraet und Computer zu erreichen ist, lief die DV in der Eroeffnungsphase des Geschaeftsbetriebs offenbar nicht so, wie sie sollte. Die Direktbank spielt das Problem jedoch herunter.

"Nach acht Wochen war einfach noch nicht mit einer 100prozentigen Systemverfuegbarkeit zu rechnen", erlaeutert Thomas Holtrop, Generalbevollmaechtigter der Bank 24 fuer die Bereiche Marketing und Oeffentlichkeitsarbeit heute, etwa zwei Wochen spaeter. Fuer den Marketier, der sich ueber die benutzte Hard- und Software nicht aeussern wollte, sind die Systemausfaelle sowieso eine "alte Geschichte". Man habe lediglich "volumenmaessig" Probleme bei der Abarbeitung der Geschaeftsvorfaelle gehabt, aber keine "strukturellen oder konzeptionellen".

Holtrop wehrt sich gegen einen Bericht des "Handelsblatts", der Startschwierigkeiten bei der Bank 24 schildert, die auf DV- Probleme zurueckgehen: "Immer wenn die DV uns im Stich laesst, greift man auf ganz archaische Dinge zurueck", gestand Holtrop damals der Wirtschaftszeitung. "Mit Papier und Bleistift" seien dann die Wuensche und Beschwerden der Kunden notiert und spaeter von Stenotypistinnen eingegeben worden. Erfassungsfehler waren die Folge.

Inzwischen ist der Verfuegbarkeitsgrad des DV-Systems "wesentlich gestiegen", behauptet Holtrop - auf welchen Prozentsatz, wollte er nicht preisgeben.