CW-Kolumne

Schulterschluss für die Cloud

04.05.2013
Auf den ersten Blick stimmen sie skeptisch, die Ergebnisse der PwC-Studie "Cloud Computing: Evolution in der Wolke" von PwC.
Heinrich Vaske Chefredakteur CW
Heinrich Vaske Chefredakteur CW

Die Herausforderungen im Zusamenhang mit der Wolken-IT werden von den befragten deutschen IT-Anbietern in den wichtigsten Belangen - Datenschutz, Sicherheit, Prozesse - kritischer gesehen als im Jahr 2010.

Der Blick auf die Details verrät jedoch, dass die intensivere Auseinandersetzung mit der Cloud der Hintergrund für das gestiegene Problembewusstsein ist. Entsprechend haben die Befragten keineswegs vor, den Anteil der Cloud-Services an ihrem Gesamtgeschäft zu reduzieren. Die Cloud ist - im Gegenteil - für sie der natürliche Wachstumspfad. Das zumindest bestätigen 83 Prozent der Befragten, die ihren Cloud-Anteil erhöhen wollen.

Nichtsdestotrotz gibt es weiterhin erhebliche Unsicherheiten. Helmut Fallmann, CEO von Fabasoft, weiß das. In einem Gastkommentar hat er die Probleme auf den Punkt gebracht. Konkret fordert der Österreicher einheitliche Standards und Zertifikate, damit Cloud-Angebote für Kunden vergleichbar seien. Sichere und faire Verträge seien nötig, damit die Art der Datennutzung und die Verantwortlichkeit für Datenbesitz und -speicherung klar geregelt würden. Und schließlich gelte es, eine europäische Cloud-Partnerschaft zu etablieren, um gemeinsam den Markt aufzubauen und zu pushen.

Fallmann appelliert an die europäischen Mitstreiter, auf der Basis gemeinsamer Standards interoperable Cloud-Services zu schaffen. Technologieoffenheit sei der Schlüssel zum Erfolg. Wenn hier kein Befreiungsschlag gelinge, werde die europäische IT-Wirtschaft im Wettstreit um Marktanteile verlieren.

Viel Glück, möchte man dem Softwareunternehmer zurufen - ähnlich, wie man es auch Don Quichotte wünschen würde. Träge EU-Behörden, starke US-Lobbyisten, uneinheitliche Sprach- und Rechtsräume - es sind viele Windmühlen, gegen die Fallmann anreitet. Vermutlich zu viele.