Schonfrist für System 38

10.08.1979

Nun kommt IBM selbst mit dem Eingeständnis der System /38-Schwäche: Einsicht in die Notwendigkeit oder bloß taktisches Kalkül?

Was immer den Wandel bei IBM ausgelöst hat (man erinnere sich an die Lieferterminzusagen, die bei der /38-Ankündigung vor zehn Monaten gemacht wurden) - er ist komplett. Da wird, was die offensichtlichen Softwareprobleme betrifft, so gut wie nichts beschönigt. Einzige Entschuldigung: Es handle sich bei der /38 nicht um "irgendein aufgebohrtes System", sondern um ein völlig neues Konzept, das - so die Message - schwer zu realisieren sei. Jetzt wissen wir's.

Neue Liefertermine gibt's freilich nicht. Auch dies gehört zum Großreinemachen, "so peinlich wie das ist" (vergleiche Seite 1).

Apropos "peinlich": Es erübrigt sich, an dieser Stelle in der offenen /38-Wunde zu bohren.

Was die COMPUTERWOCHE seit der Ankündigung im Herbst vergangenen Jahres über den Datenbank-Computer "System /38" geschrieben hat, mag das "Versteckspiel" noch einmal verdeutlichen, dem IBM mit der Bekanntgabe der Lieferverschiebung nun ein Ende gemacht hat.