PC-Integration/Kommentar

Schöne Verbindung

14.02.1997

Integration, Hochintegration und Höchstintegration stehen, seit es Halbleiter gibt, immer wieder für spektakuläre Optimierungserfolge der Computerindustrie: Seit 1939 - William Shockly vermutete damals, daß Verstärker auch mit Halbleitern gebaut werden könnten - steigt die Leistungskurve von Bauteilen aller Art unverdrossen in Richtung Unendlich. Wobei Leistung nicht eindimensional "nur" höhere Packungsdichte oder potenzierte Geschwindigkeit bedeutet. Die Geräte werden immer kleiner - zur Zeit sieht es so aus, als ob allein die Greifmöglichkeiten der Hand und die Schaltgewindigkeit des menschlichen Gehirns dem Höhenflug der Integration Grenzen setzen könnten und - natürlich - die Physik.

Welcher mikro-miniaturisierte Communicator wird im nächsten Jahrtausend wie selbstverständlich unsere Handgelenke schmücken -Alternative: Hosentaschen ausbeulen? Wer wird diesen multifunktionalen Super-Mini-Swatch-Organizer am Markt plazieren? Oder andersherum spekuliert: Wird die Computerindustrie sich in der Uhrenbranche einkaufen, um sich deren tausendfältige Vertriebswege bis zum letzten noch unorganisierten Homo sapiens im Regenwald Neu-Guineas zu sichern?

Zu abgehoben? Zugegeben! Doch in diesem Schwerpunkt handelt es sich nicht um Science-fiction. Ganz realistisch und nach den Regeln der Betriebswirtschaft steigen die Autoren in Kosten-Nutzen-Betrachtungen ein, wägen exakt ab, welche Risiken der Entscheider einkalkulieren muß, wenn er sich für höchstintegrierte, nur noch "PC-artige" Spezialrechner bei einer ganz bestimmten Anwendung entscheidet. Auf den ersten Blick verführerisch niedrig fallen Netzgebühren und Hardware-Kosten aus. Wie immer bei neuen Technologien klemmt es aber noch bei den Standards. Sicher ist zu Zeit nur eines: Small is beautyful. Warum also nicht das Nützliche mit dem Schönen verbinden? Auch eine Connection!bi