CW-Kolumne

Schöne neue IT-Service-Welt

10.11.2012
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.
Cloud Computing, Consumerization, Social Web - all das sind Schlagworte, die nur ausschnitthaft den gegenwärtigen Wandel in der (IT-)Gesellschaft beschreiben.
Heinrich Vaske, Chefredakteur Computerwoche
Heinrich Vaske, Chefredakteur Computerwoche

Die Wahrheit ist vermutlich einfach: Das Web hat einen neuen Typ Anwender hervorgebracht, der sich nicht hindern lassen wird, alle digitalen Hilfsmittel zu nutzen, die ihn schneller und effektiver machen. Eigentlich neu ist, dass ihm diese Hilfsmittel jetzt zur Verfügung stehen. Darauf müssen Unternehmen und ihre IT-Organisationen reagieren.

Es geht darum, die nicht ganz neue Idee einer servicegetriebenen Organisation auf der Basis aktueller Techniken umzusetzen. Wie das aussehen kann, lässt sich ahnen, wenn man sich einige Vorreiter ansieht, die schon heute in der Lage sind, sämtliche IT-Leistungen als Services an die Business-User auszuliefern. Die IT-Dienste orientieren sich an Best Practices und sind hochgradig standardisiert. Im Hintergrund werkelt - in Form einer Private Cloud - eine hochvirtualisierte Infrastruktur, die entweder eigenständig betrieben oder als günstiger und sicherer Managed-Service eingekauft wird.

In einem solchen Modell definiert die IT die Services, pflegt das Service-Management und kümmert sich um die Orchestrierung. Die Anwender zahlen nach dem Pay-as-you-go-Prinzip nur das, was sie verbrauchen. Hierbei hilft eine automatisierte und standardisierte Self-Service-Organisation: Anwender bedienen sich aus dem Katalog, greifen dabei auf schnelle On-Demand-Provisionierungsprozesse zurück und profitieren von der funktionierenden Governance-Struktur im Hintergrund.

In den Fällen, wo solche Projekte umgesetzt werden, geht es nicht nur um Technik, sondern auch um Menschen und Prozesse. Die gesamte IT wird konsequent aus der Perspektive der Anwender neu gedacht. Ein schwieriger Umbau, der ohne die Unterstützung der Konzernleitungen nicht denkbar ist. Aber wer diesen Weg gegangen ist, hat sich in der Regel viel Geld gespart, vor allem aber die zunehmend mobilen Anwender angemessen unterstützt.