SSA- und FC-AL-Protagonisten stehen in den Startlöchern

Schnittstellen-Streit könnte die Preise purzeln lassen

27.09.1996

Zu den Protagonisten der Fibre-Channel-Arbitrated-Loop-(FC-AL-)Technik gehören mehrere bedeutende Anbieter von Speicherprodukten wie Hewlett-Packard (HP), Seagate oder Quantum. Auf der anderen Seite stehen die Befürworter der von IBM favorisierten Serial Storage Architecture (SSA). Big Blue stellt auch ein Chip-Set für die SSA-Technik her.

Im Vergleich zur derzeit verbreiteten SCSI-Technik bieten sowohl SSA als auch FC-AL eine Reihe von Vorteilen. Über eine SCSI-Schnittstelle etwa können zwischen zehn und 40 MB/s übertragen werden. SSA unterstützt eine Datentransferrate von 80 MB/s mit einer FC-AL-Verbindung steigt die Geschwindigkeit auf maximal 200 MB/s. Zudem können über ein SCSI-Interface nur etwa 15 Peripherie-Einheiten angeschlossen werden. FC-AL- und SSA-Systeme erlauben die Anbindung von maximal 126 Geräten. Die angeschlossenen Einheiten dürfen bei SCSI darüber hinaus normalerweise nicht weiter als drei Meter vom Rechner entfernt sein. Die neuen Techniken lassen eine Entfernung von mehr als 20 Metern zu.

Ganz gleich welche Technik im Markt breitere Akzeptanz erreichen wird - die Gewinner werden die Kunden sein, meinen US-Analysten. "Die ganze Industrie konzentriert sich darauf, die Leistung der Peripherieschnittstellen zu verbessern", prognostiziert etwa Michael Peterson, President des Marktforschungsinstituts Strategic Research Corp. in Santa Barbara, Kalifornien. Die Kunden würden von der höheren Bandbreite und der verbesserten Anbindung über das Netz profitieren. Die Anstrengungen der Hersteller, auf die neuen Schnittstellen umzusteigen, sind nach Ansicht von Branchenkennern ein sicheres Indiz dafür, daß die SCSI-Technik bei datenintensiven Anwendungen an die Leistungsgrenze gestoßen sei. Der Geschwindigkeitsunterschied sei besonders bei Multimedia-, Digital-Video- und WWW-Anwendungen kritisch. SCSI werde allerdings kaum ganz vom Markt verschwinden, so die Marktauguren. Für die meisten PC- und File-Server-Anwendungen biete die SCSI-Technik derzeit ausreichend Leistung.