Übertragungsraten im Mbit/s-Bereich

Schneller Infrarot-Transfer vom IBM-Notebook ins Ethernet

21.06.1996

Das Problem ist so alt wie die portablen Rechner. Um auf dem Laptop gespeicherte Grafiken oder Dateien kopieren oder ausdrucken zu können, ist zunächst die Verkabelung der beteiligten Geräte erforderlich. Die drahtlose Übertragung via Infrarot- Schnittstellen war ursprünglich dafür vorgesehen, Daten zwischen Portable und Rechner oder Drucker ohne Kabelsalat übermitteln zu können. Aufgrund der spärlichen Bandbreite von 115 Kbit/s setzte sich die Technik allerdings nicht durch.

Die IBM durchbrach erstmals diese Barriere und baut in die eigenen "Thinkpad"-Notebooks eine Infrarot-Schnittstelle ein, die Daten mit 1,2 Mbit/s transferiert. Zudem brachten einige Unternehmen kürzlich Infrarot-Schnittstellen auf den Markt, die zum Standard der Infrared Data Association (IRDA) kompatibel sind und einen direkten Zugang zum Ethernet-LAN implementieren. Von Hewlett- Packard (HP) und der Extended Systems Inc. gibt es Lösungen, die bereits eine Transferrate von 4 Mbit/s unterstützten. Eine entsprechende Version für Token Ring ist angekündigt.

Die US-Schwesterpublikation "Computerworld" testete einige Notebooks von HP, IBM und Gateway mit integrierter IRDA- Schnittstelle. Wie erwartet, erzielten die Versionen mit 1,2 und 4 Mbit/s akzeptable Ergebnisse beim Drucken und Übertragen von Grafiken. In der Praxis zeigte sich aber auch, daß die Plug-and- play-Features von Windows 95 und Windows NT nicht ausreichen, um die Installation problemlos durchzuführen.

Die Tester geben außerdem der Synchronisations-Software "Laplink" von Traveling Software und "Tranxit Pro" von Puma Technologies gegenüber dem in Windows 95 integrierten Tool den Vorzug.