ZDS bietet Vier-Wege-System an

Schnelle Xeon-Chips in Workstations und Einstiegs-Servern

23.10.1998

Wie immer sind die neu vorgestellten Intel-Prozessoren gleich in Systemen verschiedener Hersteller zu bestaunen. Pentium II Xeon mit 450 Megahertz heißt das jüngste Flaggschiff aus der Chipschmiede, das Workstations und Server mit bis zu zwei Prozessoren antreiben soll.

Hewlett-Packard stattet damit die Workstation-Modelle "Kayak XU" und "XW" aus, die beide unter Windows NT arbeiten. Für die XU-Variante reklamiert der Hersteller, sie sei die schnellste NT-Workstation am Markt. Sie kommt mit einem schnellen SCSI-Laufwerk (9,1 GB) und einem Ultra-SCSI-Controller, der für raschen Durchsatz zwischen SCSI- und PCI-Kanal sorgen soll. Neben 128 MB Hauptspeicher und einem wiederbeschreibbaren CD-ROM-Laufwerk liefert HP die Grafikkarte "Gloria Synergy+" von Elsa mit. Mit 8 MB Video-RAM gilt die Karte als Einstiegssystem in die 3D-Grafikbearbeitung. Workstation-Varianten mit kleineren Festplatten oder einfachen CD-ROM-Laufwerken (nicht wiederbeschreibbar) sind ebenfalls verfügbar.

Die XW-Workstation ist auf 3D-Grafik spezialisiert und hat dafür das hauseigene Grafiksystem "Visualize fx6" eingepflanzt bekommen. Die Karte stammt ursprünglich aus dem Unix-Bereich und ist mit 18 MB Video-RAM bestückt. Zudem kann die XW-Workstation mit einem zweiten Prozessor ausgestattet werden. Auch hier sind Modelle mit kleineren Festplatten etc. verfügbar. Die XU-Arbeitsstation in der genannten Ausstattung ist ab 14000 Mark zu haben, der XW-Rechner ist rund 10000 Mark teurer.

Bei Dell beginnen die Preise für die Workstations mit 450-Xeon-CPU bei 7160 Mark. Die "Preci- sion 610" wird nach Kundenwünschen konfiguriert und faßt unter anderem bis 54 GB an Daten, die auf Ultra-2-Wide-SCSI-Platten im Raid-Verfahren gespeichert werden.

Dell will die Workstation insbesondere in das Kooperationsprogramm mit den unabhängigen Softwareherstellern (ISVs) aufnehmen, das auch die Zertifizierung für bestimmte Branchensoftware zum Ziel hat. Beispielsweise wurde bereits im Sommer die Workstation-Familie Precision 610 für das Analyseprogramm "Ansys/Multiphysiks" zertifiziert, das viele Ingenieure verwenden. Neben HP und Dell kommen auch Compaq, Fujitsu, Gateway, IBM, Intergraph, NEC, Siemens und Umax mit Xeon-Maschinen auf den Markt.

Zenith Data Systems (ZDS) nutzt den hochgetakteten Prozessor für den Unternehmens-Server "Express 5800 MH4500", der in ein Rack-Mount-Gehäuse paßt. ZDS bietet laut Pressemitteilung den Rechner mit bis zu vier Prozessoren an und übertrumpft damit selbst Intel, das diese Funktionalität erst ab Anfang 1999 bereitstellen will. Dann nämlich sind die schnellen Xeon-Chips auch mit den notwendigen L2-Cache-Größen von 1 und 2 MB verfügbar. Bis dahin mache, so Intel, nur ein Doppelprozessor Sinn, da andernfalls der interne Bus zu eng werden könnte. Von ZDS war bis Redaktionsschluß keine Stellungnahme zu erhalten.

Intel kämpft derzeit mit Lieferschwierigkeiten bei den 400-Megahertz-Xeons, die dank der hohen Margen für Appetit bei den Herstellern gesorgt haben. Zudem lassen sich Chips mit dieser Taktrate auf Quadboards installieren und erlauben so den Bau von Vier-Wege-Systemen. Den Lieferengpaß bei den 400-Megahertz-CPUs will Intel bis Mitte des vierten Quartals 1998 abgebaut haben.