Marianne Schröder, Heinrich Eibach

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17.11.2006
Von 
Michael Schweizer ist freier Autor in München.
In Windeseile stellte Marianne Schröder auf SAP-Software um. Hilfreich war eine gute interne Kommunikation.

Wenn ein mittelständischer IT-Manager sich für betriebswirtschaftliche Standardsoftware entscheidet, liegt die Frage in der Luft, ob die Lösung für sein Unternehme nicht überdimensioniert sei. Marianne Schröder, IT-Leiterin bei Heinrich Eibach in Finnentrop, verweist dann auf die komplizierte Produktion des sauerländischen Spezialfedern-Herstellers. Die metallenen Gebilde tun ihren Dienst unter anderem in Autos (auch Rennwagen), Seilbahnen, Skiliften, Schiffsmotoren und Spielplatzgeräten, aber auch als Kleinstfedern für Mikroelektronik. Einiges wird in Großserien gefertigt, andere Kunden kommen mit einer Zeichnung und bestellen ein Einzelstück. Datentechnisch ist das so komplex, dass die Heinrich-Eibach-IT für die vielfältigen Funktionen der SAP-Module durchaus Verwendung hat.

Erfolgsbausteine

Austausch des individuell zugeschnittenen ERP-Systems gegen Standardsoftware von SAP;

strukturierte wöchentliche Treffen von Key-Usern;

kurze Wege im Mittelstand.

Die Einführung gelang sehr schnell. Der Hersteller der Individualsoftware, die bei Heinrich Eibach 15 Jahre lang gelaufen war, hatte Insolvenz angemeldet. Im November 2004 begann Marianne Schröder, mit Hilfe der Analysten von Trovarit, die vor allem Mittelständler bei der Softwareauswahl beraten, nach Ersatz Ausschau zu halten. Im März 2005 machte unter drei fast gleich teuren Anbietern SAP das Rennen, weil hier der Anpassungsaufwand am geringsten und die Investitionssicherheit am größten war. Für die Installation wurde der Dienstleister Itelligence verpflichtet. Zum 1. Januar 2006 wurden alle Kernprozesse umgestellt. Marianne Schröder nutzte die Gelegenheit, organisierte mit Funkfrequenztechnik auch das Lager neu und band die Packtische per Touchscreens und WLAN an die SAP-Software an.

Manche Anwender verabschiedeten sich ungern von Abläufen, die nicht unverändert in die SAP-Software übernommen werden konnten. Marianne Schröder führte deshalb wöchentliche installationsbegleitende Treffen der Key-User mit einem Itelligence-Mitarbeiter ein. Anlässlich der Inventur im Herbst 2006 durfte sie hören, das gehe nun doch besser als mit der alten Software. Auf Dauer sollen auch die Tochterfirmen, die informationstechnisch bisher autonom operieren, von der neuen Lösung profitieren.

Die IT-Leiterin arbeitet gern bei dem eigentümergeführten Mittelständler mit seinen 250 Mitarbeitern. Dort kann sie Generalistin sein, in einem Konzern müsste sie sich mehr spezialisieren. Sie schätzt die kurzen Wege und das "sehr gute Betriebsklima".

Zur Person

Seit 2003 IT-Managerin bei der Heinrich Eibach GmbH;

2000 bis 2003 Softwareentwicklerin in einem New-Economy-Unternehmen;

1993 bis 2000 DV-Projektleiterin in einem holzverarbeitenden mittelständischen Unternehmen.