Schneider: Weg frei für APC-Übernahme

29.06.2007
Schneider Electric verhandelt mit dem US-amerikanischen Mischkonzern Eaton Corp. über den Verkauf des Geschäfts mit kleinen USV-Anlagen.

Der französische Großkonzern Schneider Electric beginnt mit der letzten Phase der Übernahme des US-amerikanischen USV-Anbieters APC. Schneider hat die kartellrechtliche Zustimmung der EU-Kommission zur Verschmelzung der eigenen Tochter MGE UPS Systems mit dem US-amerikanischen Branchenprimus APC nur unter der Auflage erhalten, dass die Aktivitäten von MGE im unteren Leistungsbereich verkauft werden. "Wir mussten die Single-Phase-Produkte von MGE verkaufen", erklärte Jacques Muller, der als Geschäftsführer der fusionierten APC-MGE für Deutschland und Österreich verantwortlich ist. "Die EG-Fusionskontrollverordnung zwang uns zu diesem Schritt." Schneider hatte im Jahr 2005 MGE UPS Systeme übernommen und dann im Oktober 2006 für rund 6,1 Milliarden Dollar die US-Firma American Power Conversion (APC) gekauft.

Der US-amerikanische Mischkonzern Eaton Corp. will den USV-Einstiegsbereich von MGE für 425 Millionen Euro übernehmen. MGE erwirtschaftete 2006 mit diesem Segment einen Umsatz in Höhe von 156 Millionen Euro und eine EBIT-Marge von 20,5 Prozent. Eaton beabsichtigt nach eigenen Angaben, die bestehende Entwicklungs- und Produktstrategie beizubehalten. Schneider und Eaton hoffen, im Juli ein Übereinkommen präsentieren zu können, das alle kartellrechtlichen Auflagen der EU-Kommission erfüllt.

Deutschland-Manager Muller – vor dem Merger Geschäftsführer der MGE USV-Systeme GmbH in Neuss - führt auch die kombinierte Niederlassung. Er erwartet einen Umsatz von rund 80 Millionen Euro, den er mit 95 Mitarbeitern erreichen will. "Ein Hauptaugenmerk meiner Aktivitäten kann man unter dem Schlagwort Back to the Channel zusammenfassen, also vor allem das Geschäft mit Distributoren und Reseller." Rund die Hälfte der Mitarbeitet arbeitet im Service, denn die Kundenzufriedenheit hat höchste Priorität: "Wenn eine unserer Anlagen ausfällt, ist unter Umständen der komplette Geschäftsbetrieb unseres Kunden in Gefahr", beschreibt der Manager die Situation. Bei Abschluss des entsprechenden Servicevertrags garantiert APC-MGE einen Vor-Ort-Service innerhalb vier Stunden in ganz Deutschland und Österreich. Zudem ist über Fernwartung auch eine permanente Überwachung der USV-Anlagen möglich, um möglichst eventuell auftretende Fehler schon im Vorfeld zu verhindern.

Über die zugekaufte Tochter APC zählt die neue Company APC-MGE zu den Gründungsmitgliedern des Industriekonsortiums "The Green Grid", das unter anderem Messmethoden und Technikstandards für Rechenzentren - und damit auch für Stromversorgung und Kühlung – entwickeln will. APC-MGE bietet gerade für diesen Bereich auch Dienstleistung in Form von Projekt-Management und Consulting an. (kk)