Schneider & Koch kooperiert mit Dasa-Tochter Dornier FDDI soll bis zur Jahresmitte auch Multimedia-tauglich sein

08.04.1994

HANNOVER (hi) - Die Ettlinger Schneider & Koch GmbH (SK) und die Dasa-Tochter Dornier kooperieren kuenftig auf dem Gebiet des Internetworkings. Erstes Produkt der Zusammenarbeit ist ein Multiprotokoll-Bridge-Router. Darueber hinaus will SK bis zur Jahresmitte das Synchronous FDDI zur Uebertragung von Multimedia- Daten fuer die hauseigenen FDDI-Controller realisieren.

Das erste Produkt der Entwicklungskooperation zwischen SK und der Friedrichshafener Dasa-Tochter Dornier ist der "Pipeliner 7090". Der modular aufgebaute Bridge-Router verbindet FDDI-, Ethernet- und Token-Ring-Netze und routet die Protokolle IP, IPX und Appletalk Phase 2. Der Pipeliner ist via SNMP und ueber eine lokale Konsole verwaltbar. In Vorbereitung ist zudem die Unterstuetzung weiterer Protokolle, ISDN-Support mit Schnittstellen fuer SO und S2M, X.21-Interfaces fuer X.25, Frame Relay und PPP sowie eine ATM- Einschubkarte.

Allerdings ist laut SK-Geschaeftsfuehrer Peter Ganser ATM momentan noch zu teuer und nur als Testnetz fuer Universitaeten brauchbar. Ganser zufolge wird SK erst 1995 ein erstes ATM-Produkt fuer den Backbone anbieten. 1996 sollen dann Desktop-Geraete folgen. Zur Zeit sieht der Geschaeftsfuehrer jedenfalls "FDDI als einzige marktreife Hochgeschwindigkeits-Topologie". Gansers FDDI- Zuversicht stuetzt sich darauf, dass FDDI mittlerweile seine Nachteile gegenueber ATM wettgemacht habe, da mit der Verfuegbarkeit des Synchronous Mode FFDI uneingeschraenkt Multimedia-tauglich sei.

Der Synchronous Mode erlaubt die Bereitstellung einer dedizierten und garantierten Bandbreite, wie sie zur Sprach- oder Bilduebertragung erforderlich ist und im FDDI-Standard von ANSI(X3 T9.5) parallel zur bisherigen asynchronen Uebertragung vorgesehen ist.

Derzeit arbeiten SK zufolge 21 FDDI-Hersteller im sogenannten Synchronous Forum an der Definition der Schnittstellen des "prioritized Uebertragungsmodus" zwischen einer zentralen Station - dem Synchronous Bandwith Allocator (SBA) - im Netz, die die Bandbreite zuordnet, und den Arbeitsstationen, die eine dedizierte Bandbreite fuer zeitkritische Anwendungen benoetigen. Dabei kann die Zuweisung der Bandbreite, wie es beim FDDI-Spezialisten SK heisst, entweder dynamisch durch die Applikationen oder zentral am SBA durch den Administrator erfolgen.

Ein Mischbetrieb zwischen asynchronen und synchronen FDDI- Stationen ist ohne Einschraenkung moeglich, wobei asynchron arbeitende Stationen die reservierten Bandbreiten nutzen koennen, solange sie von den synchronen Rechnern nicht benoetigt werden. Ein weiterer Vorteil gegenueber ATM ist laut Ganser, dass die synchronen Geraete ueber ihre reservierte Bandbreite hinaus freie Netzkapazitaeten nutzen koennen.

Der SBA, der mittels Software implementiert wird, ist SK zufolge Mitte des Jahres erhaeltlich und soll in die Treiber fuer Novell-, Unix- und OS/2-Server integriert werden. In den Arbeitsstationen werden dem Hersteller zufolge alle Treiber unterstuetzt.