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Behörden-Auktionshaus

Schnäppchen von Amts wegen

25.09.2009

Dienstfahrzeuge sind begehrt

Der Renner unter den Auktionsartikeln sind Dienstfahrzeuge von Behörden, die als Jahreswagen ausrangiert werden - vom Chef-Fahrzeug bis zum Kleinwagen. "Wir legen besonderen Wert auf gute Beschreibung der Sachen und fügen in der Regel bei Fahrzeugen oder hochpreisigen Sachen ein Wertgutachten bei", erklärt Vieth. Dadurch wisse der Käufer genau, auf was er bietet. "Bei uns kauft niemand die Katze im Sack."

Ausgenommen von Versteigerungen sind Dinge, die gegen Verbote oder die guten Sitten verstoßen. "Dazu zählt alles, was dem Ansehen des Staats schadet", sagt Vieth und meint Waffen, Zigaretten oder geschützte Tierarten. Alkohol hingegen sei erlaubt. Bisher ist der Zoll alles, was er in der Auktion angeboten hat, auch losgeworden. Mit einer Ausnahme: Keinen Abnehmer fand ein riesiger Pavillon der Bundesregierung von der Bundesgartenschau in München, der vor einiger Zeit mit einem Mindestgebot von einer Million Euro verkauft werden sollte.

Wer bei zoll-auktion.de, dem virtuellen Auktionshaus der öffentlichen Hand, etwas ersteigern möchte, muss 18 Jahre alt sein und sich registrieren lassen. Die versteigernden Dienststellen beschreiben die angebotenen Gegenstände und bebildern sie. Bei teuren Artikeln wie zum Beispiel bei Autos geben Gutachten Hinweise auf den Wert. Während der Auktion werden Bieter per E-Mail benachrichtigt, wenn sie überboten wurden oder den Zuschlag für einen Artikel erhalten haben.

Ein weiterer Service ist ein elektronischer "Biet-Agent", der automatisch bis zu einer zuvor festgelegten Höchstgrenze mitmacht. Nach Bezahlung können die ersteigerten Artikel bei den Dienststellen abgeholt werden. In den meisten Fällen werden sie auch zugesandt. Bezahlt wird meist per Überweisung. (dpa/ajf)