Schmerzhafte Veränderungsprozesse quälen IT-Abteilungen

15.02.2007

Obwohl die Fertigungstiefe sinkt und das bemühen um Kostenkontrolle und -senkung überall erkennbar ist, investieren die Unternehmen nicht weniger in IT. Die Budgets sinken 2007 nur in 14 Prozent der befragten Unternehmen, während sie bei 41 Prozent steigen und bei 39 Prozent auf dem Vorjahresniveau bleiben.

Die wichtigsten Themen

Der Umfrage zufolge ist die IT-Sicherheit wie schon in der Erhebung von 2006 das wichtigste Thema. Die IT-Leiter sehen sie vor allem durch das mangelnde Bewusstsein der Mitarbeiter und des Managements sowie durch Angriffe von innen gefährdet. Die Themen "Enterprise Resource Planning (ERP) und Harmonisierung der IT-Systeme" sowie "IT-Infrastruktur- und IT-Service-Management" folgen auf den Positionen zwei und drei. Zwei Plätze - von sechs auf vier - rückte das Thema Business Intelligence auf, bei dem die Datenqualität im Mittelpunkt steht. Hohe Bedeutung hat auch der Komplex "Integration und Service-orientierte Architekturen", der zum ersten Mal gemeinsam abgefragt wurde.

Vom IT-Lieferanten zum Business-Partner der Fachbereiche: Die Rolle des CIO ändert sich
Vom IT-Lieferanten zum Business-Partner der Fachbereiche: Die Rolle des CIO ändert sich
Foto: Capgemini

In dem Maße wie die IT-Landschaften der Unternehmen flexibler werden und Service-orientierte Architekturen Einzug halten, verändert sich die Rolle des IT-Managers. Zurzeit sehen 79 Prozent der Befragten seine primäre Aufgabe darin, als Dienstleister des Unternehmens für die reibungslose Lieferung der IT zu sorgen. Doch in Zukunft muss er sich als Business Partner verstehen, der geschäftliche Anforderungen in technische Lösungen übersetzt. Diese Rolle nehmen heute lediglich 53 Prozent der Befragten wahr, in fünf Jahren werden es laut Capgemini 92 Prozent sein. Diese Tätigkeit entwickelt sich zur Hauptaufgabe.

Keine Zeit für Wirtschaftlichkeitsberechnungen

Zum ersten Mal wurden die Teilnehmer gefragt, wie zufrieden sie mit der Wirtschaftlichkeit ihrer Anwendungen sind. Auf einer Skala von eins bis sechs erhielten die meisten Applikationen eine Note im Bereich drei. Am besten schnitten Mobillösungen mit einer Bewertung von 2,51 ab - anscheinend halten sie, was sei versprechen, nämlich eine bessere Effizienz und Zeiteinsparungen.

Auf der Skala von 1 (sehr wichtig) bis 6 (unwichtig)steht die Sicherheit an oberster Stelle
Auf der Skala von 1 (sehr wichtig) bis 6 (unwichtig)steht die Sicherheit an oberster Stelle
Foto: Capgemini

Allerdings zeigte sich, dass viele Projekte nicht mit einer Wirtschaftlichkeitsberechnung unterlegt werden und die Ergebnisse deshalb eher auf Schätzungen als auf Zahlen beruhen. Obwohl der Druck Kosten zu senken nach wie vor Thema ist, scheuen viele IT-Verantwortliche die Mühe, einen Business Case zu erstellen.

Auch hat sich die Einhaltung von Zeitplänen und Budgets nicht nennenswert verbessert. Ein Grund dafür mag sein, dass sich der Mangel an internen Ressourcen im Vergleich zum vergangenen Jahr verschärft hat und die Anzahl der Projekte gestiegen ist. Trotzdem verzichten 47 Prozent der Befragten darauf, spezifische Governance-Prozesse zu nutzen, um geschäftskritische Vorhaben zu steuern und zu überwachen. (hv)