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Schluss mit lustig: Altiris setzt Entwickler auf Diät

25.10.2006
Öfter mal aufstehen, Wasser trinken und und gelegentlich zum Salatbuffet schlendern: Softwerker müssen sich auf eine vollkommen neue Situation einstellen.
Gegenwind für Dr. Oetker in Australien.
Gegenwind für Dr. Oetker in Australien.
Foto: Dr. Oetker

Für einige Softwareentwickler der Firma Altiris sind die fetten Zeiten vorerst vorbei: Die australische Niederlassung des US-Unternehmens hat ein "innovatives" Mitarbeiterprogramm ins Leben gerufen, um die Coder von ihren vermeintlichen Hauptnahrungsmitteln Cola und Pizza zu entwöhnen. Die Initiative nennt sich "Kirribilli to Kakadu": Kirribilli ist ein Stadtteil von Sydney, Kakadu ein Vogel. Ziel des Programms ist es, dass Mitarbeiter ihre Lebensweise umstellen, sich mehr bewegen und gesünder ernähren. Für jede "positive" Aktivität erhalten die Teilnehmer virtuelle Kilometer gutgeschrieben. Der Sieger mit den meisten Kilometern soll auf der Weihnachtsfeier bekanntgegeben werden, er darf mit Begleitperson an einer Kakadu-Safari teilnehmen. Derzeit haben sich 44 Entwickler für das Wellness-Programm angemeldet, das am 30. November endet. Altiris beschäftigt 120 Developer im asiatisch-pazifischen Raum, davon 70 in Sydney.

Eine Sprecherin des Unternehmens räumte gegenüber der CW-Schwesterpublikation "Computerworld Australia" ein, dass der vollständige Pizza-Entzug zwar nicht gelungen ist: "Aber immerhin ergänzen die Mitarbeiter ihre Mahlzeiten jetzt mit Salaten, Sandwiches und frischem Obst." Bonuspunkte gibt es unter anderem für den Verzicht auf frittierte Speisen, den Konsum von mindestens 0,6 Litern Wasser pro Tag, die Reduzierung von Computerspielen auf 90 Minuten täglich sowie durchschnittlich sieben Stunden Schlaf pro Nacht. Pool-Billard während der Arbeitszeit wird vom Management auch gerne gesehen, weil die Entwickler dabei gezwungen sind, zumindest kurzfristig ihren Stuhl zu verlassen. Erfolgreich angenommen wurden Zen-Kurse zur Stressbewältigung, vermutlich weil sie als nicht übermäßig anstrengend gelten. Die meisten Bonusmeilen erhalten Mitarbeiter gutgeschrieben, die mit dem Rauchen aufhören. Über Auswirkungen des Wellness-Programms auf die Softwarequalität sowie Klagen wegen Mobbings ist derzeit nichts bekannt. (ajf)