Unter eigener Regie auf Software konzentriert

Schlumberger CAD/CAM nimmt den alten Namen Applicon an

20.11.1992

MÜNCHEN (CW) - Die Schlumberger Technologies CAD/CAM Division firmiert unter dem neuen Titel Applicon Schlumberger Technologies. Der Namenswechsel ist der erste Schritt auf dem Weg, das Unternehmen in den USA als Aktiengesellschaft mit einer Minderheitsbeteiligung der alten Muttergesellschaft an die Börse zu bringen.

Der neue Name erweckt Reminiszenzen. Denn die CAD/CAM-Abteilung im Schlumberger-Konzern entstand Anfang der 80er Jahre durch die Übernahme der Unternehmen Applicon und MDSI, frühen Herstellern von grafischen NC-Programmiersystemen. Jetzt soll die Abteilung, die 1991 weltweit einen Umsatz von 131 Millionen Dollar realisiert hatte, größere Handlungsfreiheit gewinnen.

Bisher war die CAD/CAM-Division eine Unterabteilung der Schlumberger Technologies eines von vier Unternehmensbereichen der Schlumberger Ltd. Dieser in New York, Paris und Tokio registrierte Konzern erwirtschaftete im letzten Jahr einen Umsatz von 6,15 Milliarden Dollar, vor allein mit der Exploration und Förderung von Gas und Erdöl.

Nach dem neuen Geschäftsmodell wird die Applicon in einem Zeitraum von zwei Jahren schrittweise aus der Schlumberger Technologies herausgelöst. Die Muttergesellschaft soll schließlich eine Minderheitsbeteiligung von 49 Prozent des Aktienkapitals der Applicon halten. Zehn Prozent der Anteile werden vom Management, weitere zehn bis 15 Prozent von den Mitarbeitern übernommen. Demzufolge würden rund ein Viertel der Anteilsscheine an der Börse verkauft.

Zugleich ändert die neue Applicon ihre Geschäftspolitik. "Wir wollen uns auf unser Hauptgeschäft konzentrieren und das sind CAD/CAM- und Daten-Management-Systeme", sagte Hans Bauer, Geschäftsführer der Geschäftsregion Zentraleuropa. Dazu wird zum 1. Januar, 1993 der gesamte Hardwareservice in Deutschland, Österreich und die Schweiz umfassenden Region von der Frankfurter Applicon GmbH an Digital Equipment abgetreten.