KPMG rät, Entscheidungsspielraum der IT-Manager einzugrenzen

Schlechtes DV-Management kostet Milliarden

19.10.2001
LONDON (IDG) - Unzureichendes IT-Management verschlingt allein in britischen Unternehmen pro Jahr rund 25 Milliarden Dollar. Zu diesem Ergebnis kommt das Beratungsunternehmen KPMG in einer Studie.

Weil sie ihre IT-Ressourcen falsch einsetzen oder das Potenzial der eigenen DV nicht kennen, verschwenden britische Unternehmen pro Jahr 25 Milliarden Dollar. Dieses Fazit zog KPMG aus einer Befragung von Topmanagern von 200 Unternehmen im Vereinigten Königreich. Ferner fanden die Consultants heraus, dass die Hälfte der Befragten nicht wussten, wie hoch das IT-Budget ihrer Firmen ist. Und 80 Prozent der Führungskräfte hätten keine Vorstellung davon, welche Einsparungen sie durch ihre IT-Systeme erzielten. Letztlich, so KPMG, sind die DV-Kosten der Unternehmen auch deshalb so hoch, weil das obere Management zu wenig Interesse an IT-Fragen zeige.

Laut KPMG-Studie werden viele IT-Investitionen außerhalb des eigentlichen Budgets verbucht, und der Beschaffungsvorgang sei mit einem kostentreibenden bürokratischen Overhead überfrachtet. Missstände, die nach Ansicht der KPMG-Consultants durch die Tatsache begünstigt werden, dass in vielen Firmen die Manager für ihre IT-Ausgaben nicht zur Rechenschaft gezogen werden.

KPMG -Analyst Paul Diamond ist denn auch überzeugt davon, dass sich gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auch die Vorstandsebene mit der IT befassen sollte. Ein besonderes Augenmerk verdienten dabei die benötigten IT-Tools. Es habe sich nämlich gezeigt, dass in vielen Unternehmen ein unnötiger Wildwuchs an Applikationen vorherrsche, der zu höheren Kosten für Lizenzen, Unterhalt und Support führe. Um dies zu vermeiden, empfiehlt Diamond, die Zahl der Tools, die ein IT-Manager wählen könne, zu begrenzen.