Schlaffenszeit

17.12.1982

Es ist viel gerätselt worden in letzter Zeit, warum sich die Japaner schwertun auf dem bundesdeutschen Computermarkt, während die Amerikaner noch einen relativ guten Job tun im hiesigen DV-Busineß.

"Splachplobleme" vermuten heimische Branchenbeobachter hinter der bronchitischen Marktpräsenz der Söhne Nippons im Lande Steinbuchs, Stingls und Zuses. Den Amis, das vergißt man dabei, geht's diesbezüglich nicht viel anders.

Auf die naheliegendste Erklärung kommt keiner: die Zeitverschiebung zwischen Greenwich und New England, Eschborn und Tokio.

Wenn die US-Executives von drüben ihre Deutschland-Manager anrufen, sind diese nach einem ganz normalen Acht-Stunden-Streß längst abgeschlafft oder beim Äppelwoi versackt - in New York oder Boston geht dagegen gerade das Breakfast-Popcorn auf. Klar, daß man bei diesem Time-Tohuwabohu Revenues mit Bookings, Erlös mit Auftragseingang verwechselt - zum eigenen Vorteil natürlich.

Ein ausgeschlafener Bundes-DVer erreicht dagegen seinen Japan-Boß telefonisch allenfalls noch im Badehaus. Der wird einen Tenno tun, im Kimono an Kilobytes zu denken.