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Schiri - ans Internet!

08.12.2005
In der Ersten und Zweiten Fußball-Bundesliga sowie der Regionalliga reichen die Schiedsrichter ihre Spielberichte mittlerweile online ein.

Der "lästige Papierkram" muss umgetauft werden: Vor und nach den Spielen der drei höchsten Spielklassen im deutschen Männerfußball erledigen die Unparteiischen neuerdings "lästigen Internet-Kram". Wie jetzt erst öffentlich bekannt wurde, verfassen die Schiedsrichter seit Beginn der Saison 2004/2005 einen "elektronischen Spielbericht": Vom Laptop oder PC mit Internet-Anschluss übermitteln sie vor dem Anpfiff die Mannschaftsaufstellung und nach dem Spiel die Auswechslungen, Verwarnungen, Platzverweise sowie die Tore und deren Schützen an das zentrale DFB-System.

Anders als die papiergebunden Spielberichte erweist sich die elektronische Datenübermittlung auch für die Vereine und die Schiedsrichter selbst als Arbeitserleichterung. Durch den Abgleich mit der Spielerdatenbank des DFB lassen sich falsche Schreibweisen bereinigen sowie nicht regelkonforme Einwechslungen - beispielsweise von einem gesperrten Spieler oder einem Nicht-EU-Ausländer zuviel - ad hoc feststellen. Da der vor dem Spiel ausgegebene Aufstellungsbogen für jeden Verein die potenziellen Verstöße gegen Amateur- und Ausländerregeln verzeichnet, landet das Kind auch weniger häufig im Brunnen.

Konzipiert wurde das System von der DFB Medien GmbH, Hannover, die es auch hostet. Mit der Umsetzung beauftragte die IT-Tochter des Deutschen Fußballbunds den IT-Dienstleister Siemens Business Services (SBS). Im Profifußball und den beiden Regionalligen der Herren wird das System flächendeckend eingesetzt. Jetzt soll es auf die Verbandsebene und die Bundesliga der Frauen ausgedehnt werden. Letztere bereitet dem DFB noch Sorgen, weil dort längst nicht alle Stadien über eine Internet-Anbindung verfügen. (qua)