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Scheitert das IT-Projekt der Bundeswehr?

02.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das unter dem Namen "Herkules" geplante, Milliarden Euro schwere IT-Outsourcing-Projekt der Bundeswehr wurde offenbar vertagt, da man sich nicht entscheiden konnte, welche private Gesellschaft den Zuschlag für den Auftrag erhalten soll. Einige Beobachter befürchten sogar, dass die Aktion gänzlich scheitern könnte. Nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" soll die Entscheidung über die Vergabe des Auftrags nicht mehr vor der Bundestagswahl fallen.

Mit dem Herkules-Projekt will die Bundeswehr einen Großteil ihrer IT an eine privatrechtliche Gesellschaft auslagern. Dieses Unternehmen soll die Bedürfnisse der Truppe abdecken und darüber hinaus anderen Kunden bestimmte Leistungen anbieten. Ursprünglich sollte die Gesellschaft Mitte dieses Jahres mit einem industriellen Partner beziehungsweise mit einem Konsortium gegründet werden. Die Bundeswehr will sich auf eine Minderheitsbeteiligung von 49 Prozent beschränken, um sich von den einengenden Regularien des öffentlichen Haushalts- und Vergaberechts frei zu halten. Im Gespräch waren zuletzt zwei Bewerberkonsortien rund um CSC Ploenzke auf der einen Seite und der Telekom-Tochter T-Systems auf der anderen Seite. (ka)