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Schafft Sonys "Reader" in den Staaten den Durchbruch?

16.02.2006
Nachdem es den Markt für portable Audio-Player vorerst an Apple verloren hat, wagt sich Sony mit seinem E-Book-Lesegerät "Reader" auf den US-Markt.

Mit dem 300 bis 400 Dollar teuren Gerät kann man digitale Bücher und Dokumente anzeigen. Solche Bücher von großen Verlagen will Sony auch über einen passenden Online-Store verkaufen. Der Reader hat in etwa das Format eines dünnen Taschenbuchs und verwendet eine spezielle Display-Technik ("E-Ink"), die herkömmlichem Buchdruck schon recht nahe kommt.

Aus Sicht von Analysten hängt der Erfolg des Geräts am Markt vor allem davon ab, wie einfach Sony den Kunden das Hantieren mit Inhalten macht. "Aus der Hardwaresicht ist das wundervoll", findet etwa Michael Gartenberg von Jupiter Research. "Die Frage ist eher, ob die Content-Restriktionen so lästig und schwierig sein werden, dass die Verbraucher das gar nicht interessiert."

Bislang ist Sonys Erfolgsgeschichte mit dem Reader eher durchwachsen. Bei der Markteinführung in Japan im Jahr 2004 war das digitale Rechte-Management (DRM) sehr krass. Titel ließen sich nur einige Monate lang lesen und wurden dann deaktiviert. Außerdem zeigte der Reader nur bei Sony gekaufte Inhalte und keine Standardformate wie PDF an. Er stieß daher auf nicht gerade überwältigendes Interesse.

Mit der US-Version verzichtet Sony nun zwar keineswegs auf DRM, zumindest kann das Gerät nun aber gängige Format wie PDF oder Word-Dokumente ebenfalls darstellen. Er unterstützt zudem die populären SD-Karten zusätzlich zu den hauseigenen Memory Sticks als Speichererweiterungen. Außerdem lassen sich bei Sony gekaufte E-Books auf bis zu sechs (registrierte) Geräte weiterkopieren. Die Buchpreise werden unterschiedlich sein, sie sollen aber generell unter denen physischer Bücher liegen. Sony plant ferner eine Art "Books-on-Demand"-Service, über den Autoren oder kleiner Verlage ihre Inhalte elektronisch vertreiben können. (tc)