Falsche Verkabelung sorgt fuer grosse Probleme

Schaeden in Millionenhoehe setzen deutsche Firmen unter Spannung

26.01.1996

Wie Diplomingenieur Karl Heinz Otto eruiert hat, seien 80 Prozent aller Schaeden und Stoerungen an den Geraeten auf unzureichende Elektroinstallationen zurueckzufuehren. Otto war von dem nach eigenem Bekunden zweitgroessten deutschen Elektroversicherer mit der Studie beauftragt worden.

Jaehrlich entstuenden in Deutschland Millionenschaeden durch Ueberspannung. Neben Defekten an der Geraetschaft verursachten den Unternehmen auch Betriebsstoerungen und -unterbrechungen sowie Datenverluste erhebliche Zusatzkosten. Zirka ein Drittel der gesamten Elektronikschaeden, so der Report, fielen in den vergangenen Jahren wegen Ueberspannungen an. Diese seien primaer auf indirekte Blitzeinwirkungen zurueckzufuehren.

Als Grund fuer die Probleme gab der Fachmann an, dass in vielen Gebaeuden mit informationstechnischen Anlagen Leitungsnetze installiert seien, die nicht den Empfehlungen der VDE-Richtlinien entsprechen (vgl. VDE 0100, Teil 540, Abschnitt C.2).

In den meisten Buerotrakten wuerden, so Otto weiter, standardmaessig Vier-Leiter-Netze (TN-C- oder TN-C-S-Netze) verlegt. Diese "entsprechen in Objekten mit grossen Elektroanlagen nicht der EDV- gerechten Netzform".

Als Loesung empfiehlt der Fachmann ein durchgaengiges Fuenf-Leiter- Netz (TN-S-Netz), das von der einspeisenden Stromquelle bis zur letzten Etage verlegt wird. Der fuenfte Strang dient, beispielsweise fuer den Fall, dass der Blitz einschlaegt, als Ableitweg fuer die zu hohe Spannung und somit als Schutzleiter.

Die Umruestung auf die lange, dabei sichere Leitung sei nicht teuer, heisst es weiter: Fuer ein siebenstoeckiges Gebaeude mit rund 150 elektronischen Arbeitsplaetzen unter normalen Bedingungen betrage die Umruestung beziehungsweise der Ausbau auf Fuenf- Leiternetze rund 5000 Mark. Die Otto-Broschuere kann bei der Frankfurter Wueba-Niederlassung unentgeltlich angefordert werden.