Nutzungsdaten versehentlich gefälscht

Schadhafte MMXI-Software verschickte Internet-Quoten von Kunden ins Nirwana

10.11.2000
MÜNCHEN (CW) - Das Marktforschungsunternehmen MMXI misst die Nutzung von Websites. Doch die Ergebnisse des vergangenen Monats sind zum Teil wertlos. Schuld ist ein Softwarefehler in dem Gerät, das bei rund 4000 Testpersonen das Surfverhalten registriert.

"Der Fehler ist definitiv behoben", sagt Sandra Lades, Director Marketing & PR von MMXI nachdrücklich. Es habe sich um ein einmaliges Versehen gehandelt, das die Daten für rund 100 Kunden in Deutschland unbrauchbar machte.

Zur Zeit stellt das Nürnberger Marktforschungsunternehmen seine Erfassungsgeräte vom Diskettenversand auf Online-Übertragung um. Das Gerät wurde in Regie des Mutterunternehmens Jupiter Media Metrix Inc. (JMXI) entwickelt. Während die Umstellung laut Lades in anderen Ländern reibungslos geklappt habe, trat der Fehler in Deutschland auf, weil die Umstellung hierzulande einen Parallelbetrieb erforderte - in anderen Regionen erfolgte die Umstellung bei allen Messgeräten gleichzeitig. Die Erfassungssoftware, die eigentlich die Daten noch auf Disketten speichern sollte, meldete fälschlicherweise, die Informationen an den Zentralrechner verschickt zu haben. Auf der von der JMXI betriebenen Maschine sind sie jedoch nicht angekommen. Nach Angaben von Lades hat es ein paar Tage gedauert, bis MMXI bemerkte, dass die Zahlen nicht stimmten. Den vom falschen Messresultat betroffenen Kunden bietet das Nürnberger Unternehmen eine Verlängerung ihres Jahresabonnements um einen Monat an. Ärgerlich ist der Informationsverlust für die Klientel allemal, da die Nutzungsdaten etwa den Wert von Werbebannern auf einer Site bestimmen.