Schach dem Computer

17.03.1978

Einig mit der Meinung der Experten wurde sich diesmal die absolute Mehrheit der CW-Schachfreunde, indem sie den "gesunden" Entwicklungszug 6.Ld3 in ihren Zuschriften bevorzugte.

Ein wenig verfrüht wäre das vorgeschlagene 6.c4 Lb4+: Die entstandene Stellung erinnert stark an das "Giuoco piano" der Italienischen Partie.

Erwähnenswert ist auch der theoretische Neuerungsversuch 6.Lb5+, was aber nach der Fortsetzung 6...c6 7.La4 Ld6 wegen der Zweckentfremdung des weißen Läufers zur Schwächung des Feldes e4 führen würde, und, mit Zeitgewinn, dem Gegner die Befestigung des Punktes e5 ermöglichen würde. 6... Sc6 7.Ld3 mündet wiederum in der von uns verfolgten Variante ein.

Mit der soliden Antwort 6... Le7 wich der Machack der riskanten Fortsetzung 6... Ld6 aus. Schwarz ist hier gut beraten, wenn er nicht allzu aggressiv fortsetzt: 6... Ld6 7.0 - 0 0 - 0 8.c4 Lg4 9.cxd5 f5 l0.h3 Lh5 11.Sc3 usw. oder 8.Le6 9.De2 Sf6 10.c5 Le7 11. b4 oder 8... c6 9.Dc2 ! und der Nachziehende gerät in Schwierigkeiten.

Der fast hundertjährigen Partie unserer großen Vorbilder Lasker-Pillsbury (1895) folgend und den Zug 8.Te1 oder 8.c4 vorbereitend würde ich 7.0 - 0 als nächsten Vorschlag in Erwägung ziehen.

Des öfteren wurde neuerdings auch das Lg4 vorbeugende 7.h3 angewendet. Dieses Abspiel könnte sich dann folgendermaßen gestalten: 7.h3 0 - 0 8.0 - 0 Lf5 !? (ein beachtenswerter Zug) 9.Te1 (9.Sc3 !?) Sc6 l0.c3 Sd6 11.Se5 (Lf4 !?) Sxe5

12.Lxf5 Sxf5 mit einer für die exakte Bewertung unübersichtlichen Stellung (Barlov-Knezevic 76).

Die endgültige Entscheidung über den 7. Zug von Weiß schält sich aber erst wieder nach der Mehrzahl der in der CW-Redaktion eingegangenen Vorschläge heraus. Und bitte nicht vergessen: Nur diejenigen Zuschriften, die uns bis Donnerstag, 23. 3., erreicht haben, sind "mit in der Partie".

- ik -

CW-Leser Weiß Machak Schwarz

1. e4 e5

2. Sf3 Sf6

3. Sxe5 d6

4. Sf3 Sxe4

5. d4 d5

6. Ld3 Le7