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Scan- und Mikrofilm-System aus Frankreich

12.12.1986

FRANKFURT (pi) - Mit zwei neuen Produkten kann die Frankfurter Fizit auf dem deutschen Markt aufwarten: Zum einen handelt es sich um einen Blattleser für die Interpretation von unterschiedlichen Schriftarten, und als zweites wird ein Mikrofilm-Kopierer offeriert. Beide Produkte werden im Nachbarland Frankreich gefertigt.

Laut Fizit hat sich der "Traum vom papierlosen Büro aus den siebziger Jahren" nicht realisiert; vielmehr habe sich mit Einführung der Datenverarbeitung das allgemeine Papieraufkommen eher vermehrt. Dieser Umstand läßt die Frage nach einem speziellen Lesegerät für Rechnersysteme laut werden. Die AI Vision Systemes bietet hierzu unter der Bezeichnung Stirca ein nahezu universelles System für industrielle Anwendungen an, das unterschiedliche Schriftarten bis hin zur Handschrift verarbeiten kann. Der Schriftträger könne dabei sowohl in Bewegung als auch in Ruheposition sein; die maximale Lesegeschwindigkeit wird mit rund 150 Zeichen pro Sekunde angegeben.

Die Schrifterkennung selbst ist dabei nach morphologischen, statistischen Verfahren oder durch Einlernen möglich, wobei diese Verfahren laut Fizit auch kombinierbar sind. Spezielle Unterprogramme erlauben die Suche nach zu erkennender Information, die selbsttätige- Berechnung der Beleuchtungsdichte, Digitalisierungsschwelle, Vorverarbeitung und Segmentierung der Zeichen. Das System basiert hardwaremäßig auf dem 68000-Prozessor von Motorola, VME-Bus-Karten und einer beziehungsweise mehreren CCD-Kameras. Dabei sollen jedoch noch Kundenspezifikationen berücksichtigt werden können.

Das zweite Produkt mit der Bezeichnung DZ 1 kommt von dem französischen Unternehmen CMM. Es handelt sich dabei um einen Diazo-Mikrofilmkopierer, der sich von anderen Systemen dieser Art durch das Fehlen der sonst üblichen Quarztrommel unterscheidet, auf die die Vorlagen gelegt werden. Aus Gründen der statischen Aufladung wie auch wegen der Bruchgefahr dieser Trommeln hat CMM eigenen Angaben zufolge auf diese Einrichtung verzichtet. Im DZ 1 dient eine Quecksilberdampf-Gasentladungslampe direkt zur Belichtung. Lediglich die Filmspulen müssen bei dem Gerät manuell eingelegt werden, während Belichtung und Entwicklung in erhitzter Ammoniaklösung automatisch verlaufen. Ein hermetisch abgeschlossener Chemikalien-Kreislauf gibt dabei die notwendige Arbeitsplatzsicherheit. Die Arbeitsgeschwindigkeit ist von 200 bis 2000 Meter Film pro Stunde einstellbar. Über Preise für beide Systeme war nichts in Erfahrung zu bringen.