Die so genannten Problemsparten Siemens Business Services (SBS; IT-Dienste) und Com (Kommunikation) haben Klaus Kleinfeld, dem neuen Siemens-Chef, die erste Bilanzpressekonferenz gehörig vermiest: Der Konzerngewinn nach Steuern sank im Jahresvergleich um 34 Prozent, während der Umsatz um sieben Prozent zulegen konnte. Dennoch gab sich das Management optimistisch und erhöhte die Dividende für die zuletzt nicht verwöhnten Aktionäre um acht Prozent - je nach Standpunkt als Trost beziehungsweise aus Trotz.
Siemens
FJ 2004 FJ 2005
Umsatz 70,2 75,4
Ergebnis 3,4 2,2
SBS
FJ 2004 FJ 2005
Umsatz 4,7 5,4
Ergebnis 0,04 -0,69
Com
FJ 2004 FJ 2005
Umsatz 12,7 13,1
Ergebnis 0,7 0,45
Angaben in Milliarden Euro
Konkrete Ankündigungen zur Sanierung von Com und SBS blieb Kleinfeld auf der Pressekonferenz noch schuldig, doch einen Tag später legte das Management vor Analysten nach: Zusätzlich zu den bereits angekündigten 2400 Stellen bei SBS in Deutschland sollen nun auch im Ausland 3000 Jobs gestrichen werden. Ziel ist es, in der Sparte bis 2007 rund 1,5 Milliarden Euro einzusparen. Im jüngsten Geschäftsjahr hatte SBS einen Verlust von 690 Millionen Euro verzeichnet. Ohne Restrukturierungskosten und Goodwill-Abschreibungen belief sich das Bereichsminus immer noch auf 200 Millionen Euro. Das Com-Ergebnis fiel im Jahresvergleich um 36 Prozent auf 454 Millionen Euro.
Kleinfeld hielt an seinem Ziel fest, dass alle Sparten bis 2007 ihre Renditevorgaben erfüllen. Sechs der zwölf Bereiche liegen derzeit im Plan, Com und SBS zählen nicht dazu: SBS erzielte statt der geforderten fünf Prozent eine Marge von minus 13 Prozent. Die Marge von Com belief sich auf 3,5 Prozent, Kleinfeld will aber acht bis elf Prozent einstreichen. Für das laufende Geschäftsjahr gab das Siemens-Management keine konkreten Prognosen ab. (ajf)