SBS soll bis Jahresende zerlegt werden

13.12.2005
Siemens will wesentliche Teile der IT-Tochter angeblich noch in diesem Jahr verkaufen.

Die Spekulationen über die Zukunft von Siemens Business Services (SBS) haben neue Nahrung bekommen. Einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge wird der Konzern noch in diesem Jahr das Wartungsgeschäft an Fujitsu-Siemens Computers (FSC) verkaufen. Gegenüber der "Financial Times Deutschland" bestätigten Unternehmenskreise entsprechende Verhandlungen. Gerüchte über eine Fusion von FSC mit dem IT-Dienstleister kursieren bereits seit Monaten.

Der Bereich Product Related Service (PRS) erzielt mehr als eine Milliarde Euro Umsatz pro Jahr. Es ist kein Geheimnis, dass SBS den mit einfachen PC-Wartungsaufgaben betrauten Teil veräußern möchte. Bislang hieß es aber immer, man wolle an den mit höherwertigen Supportdiensten befassten Einheiten festhalten. In Deutschland hat SBS die PC-Wartungstochter Sinitec bereits an A&O verkauft.

Käufer bekommt Geld

Siemens ist zu 50 Prozent an FSC beteiligt, so dass Marktbeobachter nun mutmaßen, der Konzern schiebe das ungeliebte Geschäft unter Hochdruck an den Hardwarehersteller ab. Einen Verkaufspreis wird Siemens für die SBS-Teile nach Einschätzung von Finanzanalysten nicht verlangen können, sondern ähnlich wie beim Verkauf der Handy-Sparte an Benq noch Geld an den neuen Eigner zahlen müssen. In dem Szenario wird zudem wieder Atos Origin ins Spiel gebracht. Der französische IT-Dienstleister soll Interesse an einer Übernahme des Outsourcing-Geschäfts haben. Das seit Jahren kriselnde Projektgeschäft Solution Business wird demnach in der Sparte Automatisierungs- und Antriebstechnik (A&D) aufgehen. Damit wäre SBS komplett filetiert. Nach vergleichbarem Muster hat Siemens-Chef Klaus Kleinfeld vor wenigen Monaten die radikale Sanierung der Logistiksparte L&A betrieben. (jha)