SBS bereitet Mitarbeiter auf tiefe Einschnitte vor

12.07.2006

Mit diesen Maßnahmen sowie eine neuen Organisation und Kundenansprache (siehe auch "SBS löst Outsourcing- und Systemintegrations-Sparten auf") hofft das Management auf eine Punktlandung. Im März 2007 will Kollatz, der als Spezialist für Sanierungsfälle gilt, dem Siemens-Konzern eine Profit-Marge von fünf Prozent präsentieren. Bis dahin, so eine Vereinbarung mit der Muttergesellschaft, werde und Siemens SBS freie Hand bei der Restrukturierung geben und bei Bedarf Geld bereitstellen. "Wir haben ein Gesamtkonzept, mit dem wir das Ziel erreichen", zeigt sich Kollatz zuversichtlich und verweist auf die Stärken von SBS: Kunden, Know-how, Marktposition und Siemens.

Offen bleibt jedoch die Antwort auf die Frage, warum sich der Siemens-Zentralvorstand erst jetzt intensiv der IT-Tochter widmet. "Dort hat man in der Vergangenheit eher wenig Interesse an dem Geschäft gezeigt und auch mit klaren strategischen Vorgaben gegeizt", bemängelt Ovum-Analystin Grimme, die zudem die bisherigen Unternehmenslenker in Schutz nimmt. "Das SBS-Management war und ist in seiner Handlungsfähigkeit immer ein wenig gehemmt, weil es dem Siemens-Zentralvorstand untersteht." Nun ist es an Kollatz, dies zu ändern. Er verfügt angeblich über einen kurzen Draht zu Siemens-CEO Klaus Kleinfeld, mit dem er seit den gemeinsamen Anfangsjahren bei der hausinternen Unternehmensberatung befreundet ist. (jha)